Werner Beierwaltes
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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Werner Beierwaltes (1931-2019) war ein deutscher Philosoph mit Schwerpunkt bei den Autoren des Neuplatonismus und des Deutschen Idealismus.
Biographie
- ab Wintersemester 1950 Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Romano Guardini, Alois Dempf, Henry Deku und Friedrich Klingner
- 1957 Dr. phil.
- zweijähriges Referendariat für das Lehramt an Höheren Schulen am Münchner Max-Gymnasium und am Hans-Carossa-Gymnasium Landshut
- Assistentenstelle an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bei Rudolph Berlingers
- 1963 Habilitation über Proklos; anschließend Privatdozent
- 1969 Professor für Philosophie an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster
- 1974 Professor für Philosophie an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- 1982 Professor für Philosophie an die Ludwig-Maximilians-Universität München
- 1986 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- 1996 Emeritierung
Biographische Bezüge
- "Die Lektüre von Platons Phaidon und von Romano Guardinis Tod des Sokrates motivierten ihn, nach dem Abitur nach München zu gehen und dort Philosophie, Klassische Philologie und Germanistik zu studieren. Neben Romano Guardini wurde sein wichtigster Lehrer in der Philosophie Henry Deku, ein unbekannter Außenseiter, der ihn auf Plotin hinwies und dessen gesammelte Aufsätze Beierwaltes später herausgegeben hat. In der Latinistik beeindruckte ihn Friedrich Klingner. 1957 promovierte Beierwaltes bei dem Gräzisten Rudolf Pfeiffer mit einer Arbeit über die Lichtmetaphysik der Griechen." (Jens Halfwassen: Werner Beierwaltes (Nachruf), in: Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 2019, 2020, S. 207-2011, hier 210)
Bibliographie zu Guardini
- Proklos. Grundzüge seiner Metaphysik (= Philosophische Abhandlungen Bd.24), Frankfurt 1965 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=saQnaKmjJGYC; zu Romano Guardini:
- S. 191: Daher trifft der Interpret das Sein der zu interpretierenden Sache durch eine Verkehrung der Dimensionen nicht, wenn er, wie R. Guardini (Vision und Dichtung, Tübingen 1946), den Kreis zu den Figuren rechnet, die „spontan, in Träumen und halbwachen Phantasien, aus dem Unbewußten auftauchen, … Elemente, welche zum Seelenleben gehören und unter bestimmten Voraussetzungen deutlich werden“ (52). Die weiße Rose (Paradiso XXXI 1 sqq.) oder der dreieinige Kreis der Trinität (Paradiso XXXIII, 116) sind eher von der augustinischen (vgl. M. Martini, La trinita nel Paradiso dantesco, Firenze 1904) oder thomasischen Trinitätsspekulation (circulatio in se ipso, qu. de pot. 9, 9, corp. art. et ad 15) her zu verstehen, als aus dem chinesischen "Geheimnis der goldenen Blüte“ in der tiefenpsychologischen Interpretation C. G. Jungs (so Guardini p. 51, der in der Tiefenpsychologie eine "wissenschaftliche Bestätigung" des Weges Dantes durch das Jenseits findet, der dem Hinabsteigen des Menschen "zur Unterwelt seines Persönlichkeitskosmos, zum Unbewußten“ (10) analog sei)."
- S. 192: „Die tiefen- und religionspsychologische Interpretation des Kreisphänomens durch Guardini, die im Gegensatz zu Mahnke auch die geistesgeschichtlichen Bezüge außer Acht läßt, ist das extreme Gegenbild zu einer metaphysischen Interpretation.“
wird noch erstellt
Internet
- Wikipedia-Biographie - https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Beierwaltes