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* [1955-000] [[Hans Kudszus]]: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: [[Das kleine Buch der hundert Bücher]], 1955??? [Mercker 3406] - [Rezension] - [noch nicht online]  
* [1955-331] [[Hans Kudszus]]: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: [[Das kleine Buch der hundert Bücher]], 1955??? [Mercker 3406] - [Rezension] - [noch nicht online]  
* [1955-000] [[Josef Kunz]], Rezension zu: Allemann: Hölderlin und Heidegger, in: [[Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur]], 86, 1955, 1 (=Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 68, 1), S. 33-42 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=9RWK5_Hp8-sC; zu Romano Guardini:
* [1955-332] [[Josef Kunz]], Rezension zu: Allemann: Hölderlin und Heidegger, in: [[Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur]], 86, 1955, 1 (=Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 68, 1), S. 33-42 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=9RWK5_Hp8-sC; zu Romano Guardini:
** S. 36 f.: „Danach muß die besondere Aufgabe der Halbgötter und die Unterscheidung ihrer Funktion in der Weise umrissen werden: Schon GUARDINI, dem meines Wissens das Verdienst gebührt, als erster auf die Bedeutung der Halbgötter hingewiesen zu haben[1 R. Guardini, Hölderlin, Leipzig 1939, u. a. S. 318 f.], bringt sie zusammen mit der Not des Daseins und der Verpflichtung zum Ausharren in dieser Not. So weit sind sie richtig gesehen. Indessen ist die Art und Weise, wie GUARDINI etwa Christus und Dionysos scheidet und ihre jeweilige Funktion bestimmt, abwegig. Nach ihm stellt sich Dionysos als der dar, der `die Verzauberung und Verwandlung´ bewirkt, also der, dem die 'exzentrische Bewegung' anvertraut ist, und Christus als jener, der 'zum Ausharren in der Weltnacht stärkt'[2 Vgl. dazu a.a.O. S. 559, 236 ff., 330 f. An diesen Stellen kommt GUARDINI vor allem auf die Bedeutung Dionysos zu sprechen. Zu seiner Deutung der Christus-Gestalt S. 559].“ es sich genau umgekehrt. Für ihn ist Christus 'der reißende und zehrende Halbgott' (bes. S. 47 f.).“
** S. 36 f.: „Danach muß die besondere Aufgabe der Halbgötter und die Unterscheidung ihrer Funktion in der Weise umrissen werden: Schon GUARDINI, dem meines Wissens das Verdienst gebührt, als erster auf die Bedeutung der Halbgötter hingewiesen zu haben[1 R. Guardini, Hölderlin, Leipzig 1939, u. a. S. 318 f.], bringt sie zusammen mit der Not des Daseins und der Verpflichtung zum Ausharren in dieser Not. So weit sind sie richtig gesehen. Indessen ist die Art und Weise, wie GUARDINI etwa Christus und Dionysos scheidet und ihre jeweilige Funktion bestimmt, abwegig. Nach ihm stellt sich Dionysos als der dar, der `die Verzauberung und Verwandlung´ bewirkt, also der, dem die 'exzentrische Bewegung' anvertraut ist, und Christus als jener, der 'zum Ausharren in der Weltnacht stärkt'[2 Vgl. dazu a.a.O. S. 559, 236 ff., 330 f. An diesen Stellen kommt GUARDINI vor allem auf die Bedeutung Dionysos zu sprechen. Zu seiner Deutung der Christus-Gestalt S. 559].“ es sich genau umgekehrt. Für ihn ist Christus 'der reißende und zehrende Halbgott' (bes. S. 47 f.).“
* [1955-000] [[Helmut Läubin]]: Hölderlin und das Christentum II, in: [[Symposion]]: Jahrbuch für Philosophie, 4, 1955, S. 217-234 (siehe auch Teil I, 1952) [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=R9UBAAAAMAAJ
* [1955-333] [[Helmut Läubin]]: Hölderlin und das Christentum II, in: [[Symposion]]: Jahrbuch für Philosophie, 4, 1955, S. 217-234 (siehe auch Teil I, 1952) [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=R9UBAAAAMAAJ
** S. 227 f.: „Die Dichter müssen auch die geistigen weltlich sein.15 Daß das Geistige, gerade wenn es sich in seiner Reinheit erfaßt und das Weltliche noch ganz anders von  sich abhebt und als hinfällig erkennt, als dieses Hölderlin vermochte, - daß gleichwohl das Geistige doch nicht absolut auf das Welthafte verzichten kann, sondern aus der Beklagung seines Verlustes auf dessen verwandelte Rückkunft hoffen muß, mag an folgendem Beispiel fühlbar werden: In R. Guardinis Schrift „Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik“, welche ungesagterweise das „Gott rein und mit Unterscheidung Bewahren“ der Vatikanhymne zum Motto hat, wird Jesus Christus bestimmt als derjenige, „der gerade von dem erlöst, was sich in den (welthaft-kosmischen) Heilbringern ausdrückt“. Christus „befreit den Menschen aus der Unentrinnbarkeit des Wechsels von Leben und Tod, von Licht und Finsternis, von Aufstieg und Niedersinken. Er durchbricht die verzaubernde, scheinbar von allem Daseinssinn gesättigte, in Wahrheit alle personale Würde auflösende Eintönigkeit der Natur. Auf dem tiefsten Grunde dessen, was die Heilbringer ausdrücken, liegt die Schwermut, der Überdruß, die Verzweiflung. Die Bücher über Dionysos lesen sich wundervoll. Aller Glanz des Lebens scheint aus ihm zu kommen … Man muß ein bestimmtes Alter überschritten und eine Reihe jener Rhythmen durchlebt haben, dann entzaubern sie sich, und man fühlt ihre verzweiflungsvolle Monotonie. Nicht nur das Schaurige, Furchtbare, Entsetzliche – das alles wären noch hochwertige Akzente; nein, die Öde, die Ernüchterung, den Überdruß. Die liegen auf dem Grund. Davon macht Christus frei …“[16 R. Guardini, Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik, Stuttgart 1946, S. 21] Niemand, der im Christlichen steht, wird die Wahrheit dieser Sätze bestreiten wollen.“
** S. 227 f.: „Die Dichter müssen auch die geistigen weltlich sein.15 Daß das Geistige, gerade wenn es sich in seiner Reinheit erfaßt und das Weltliche noch ganz anders von  sich abhebt und als hinfällig erkennt, als dieses Hölderlin vermochte, - daß gleichwohl das Geistige doch nicht absolut auf das Welthafte verzichten kann, sondern aus der Beklagung seines Verlustes auf dessen verwandelte Rückkunft hoffen muß, mag an folgendem Beispiel fühlbar werden: In R. Guardinis Schrift „Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik“, welche ungesagterweise das „Gott rein und mit Unterscheidung Bewahren“ der Vatikanhymne zum Motto hat, wird Jesus Christus bestimmt als derjenige, „der gerade von dem erlöst, was sich in den (welthaft-kosmischen) Heilbringern ausdrückt“. Christus „befreit den Menschen aus der Unentrinnbarkeit des Wechsels von Leben und Tod, von Licht und Finsternis, von Aufstieg und Niedersinken. Er durchbricht die verzaubernde, scheinbar von allem Daseinssinn gesättigte, in Wahrheit alle personale Würde auflösende Eintönigkeit der Natur. Auf dem tiefsten Grunde dessen, was die Heilbringer ausdrücken, liegt die Schwermut, der Überdruß, die Verzweiflung. Die Bücher über Dionysos lesen sich wundervoll. Aller Glanz des Lebens scheint aus ihm zu kommen … Man muß ein bestimmtes Alter überschritten und eine Reihe jener Rhythmen durchlebt haben, dann entzaubern sie sich, und man fühlt ihre verzweiflungsvolle Monotonie. Nicht nur das Schaurige, Furchtbare, Entsetzliche – das alles wären noch hochwertige Akzente; nein, die Öde, die Ernüchterung, den Überdruß. Die liegen auf dem Grund. Davon macht Christus frei …“[16 R. Guardini, Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik, Stuttgart 1946, S. 21] Niemand, der im Christlichen steht, wird die Wahrheit dieser Sätze bestreiten wollen.“
* [1955-000] [[Oswalt von Nostitz]]: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: [[Bücher]], Düsseldorf, 1955, Weihnachten [Mercker 3411, versehentlich „Nostiz“ statt „Nostitz“] - [Rezension] - [noch nicht online]
* [1955-334] [[Oswalt von Nostitz]]: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: [[Bücher]], Düsseldorf, 1955, Weihnachten [Mercker 3411, versehentlich „Nostiz“ statt „Nostitz“] - [Rezension] - [noch nicht online]

Version vom 21. Dezember 2024, 12:08 Uhr

  • [1955-331] Hans Kudszus: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Das kleine Buch der hundert Bücher, 1955??? [Mercker 3406] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1955-332] Josef Kunz, Rezension zu: Allemann: Hölderlin und Heidegger, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 86, 1955, 1 (=Anzeiger für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 68, 1), S. 33-42 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=9RWK5_Hp8-sC; zu Romano Guardini:
    • S. 36 f.: „Danach muß die besondere Aufgabe der Halbgötter und die Unterscheidung ihrer Funktion in der Weise umrissen werden: Schon GUARDINI, dem meines Wissens das Verdienst gebührt, als erster auf die Bedeutung der Halbgötter hingewiesen zu haben[1 R. Guardini, Hölderlin, Leipzig 1939, u. a. S. 318 f.], bringt sie zusammen mit der Not des Daseins und der Verpflichtung zum Ausharren in dieser Not. So weit sind sie richtig gesehen. Indessen ist die Art und Weise, wie GUARDINI etwa Christus und Dionysos scheidet und ihre jeweilige Funktion bestimmt, abwegig. Nach ihm stellt sich Dionysos als der dar, der `die Verzauberung und Verwandlung´ bewirkt, also der, dem die 'exzentrische Bewegung' anvertraut ist, und Christus als jener, der 'zum Ausharren in der Weltnacht stärkt'[2 Vgl. dazu a.a.O. S. 559, 236 ff., 330 f. An diesen Stellen kommt GUARDINI vor allem auf die Bedeutung Dionysos zu sprechen. Zu seiner Deutung der Christus-Gestalt S. 559].“ es sich genau umgekehrt. Für ihn ist Christus 'der reißende und zehrende Halbgott' (bes. S. 47 f.).“
  • [1955-333] Helmut Läubin: Hölderlin und das Christentum II, in: Symposion: Jahrbuch für Philosophie, 4, 1955, S. 217-234 (siehe auch Teil I, 1952) [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=R9UBAAAAMAAJ
    • S. 227 f.: „Die Dichter müssen auch die geistigen weltlich sein.15 Daß das Geistige, gerade wenn es sich in seiner Reinheit erfaßt und das Weltliche noch ganz anders von sich abhebt und als hinfällig erkennt, als dieses Hölderlin vermochte, - daß gleichwohl das Geistige doch nicht absolut auf das Welthafte verzichten kann, sondern aus der Beklagung seines Verlustes auf dessen verwandelte Rückkunft hoffen muß, mag an folgendem Beispiel fühlbar werden: In R. Guardinis Schrift „Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik“, welche ungesagterweise das „Gott rein und mit Unterscheidung Bewahren“ der Vatikanhymne zum Motto hat, wird Jesus Christus bestimmt als derjenige, „der gerade von dem erlöst, was sich in den (welthaft-kosmischen) Heilbringern ausdrückt“. Christus „befreit den Menschen aus der Unentrinnbarkeit des Wechsels von Leben und Tod, von Licht und Finsternis, von Aufstieg und Niedersinken. Er durchbricht die verzaubernde, scheinbar von allem Daseinssinn gesättigte, in Wahrheit alle personale Würde auflösende Eintönigkeit der Natur. Auf dem tiefsten Grunde dessen, was die Heilbringer ausdrücken, liegt die Schwermut, der Überdruß, die Verzweiflung. Die Bücher über Dionysos lesen sich wundervoll. Aller Glanz des Lebens scheint aus ihm zu kommen … Man muß ein bestimmtes Alter überschritten und eine Reihe jener Rhythmen durchlebt haben, dann entzaubern sie sich, und man fühlt ihre verzweiflungsvolle Monotonie. Nicht nur das Schaurige, Furchtbare, Entsetzliche – das alles wären noch hochwertige Akzente; nein, die Öde, die Ernüchterung, den Überdruß. Die liegen auf dem Grund. Davon macht Christus frei …“[16 R. Guardini, Der Heilbringer in Mythos, Offenbarung und Politik, Stuttgart 1946, S. 21] Niemand, der im Christlichen steht, wird die Wahrheit dieser Sätze bestreiten wollen.“
  • [1955-334] Oswalt von Nostitz: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Bücher, Düsseldorf, 1955, Weihnachten [Mercker 3411, versehentlich „Nostiz“ statt „Nostitz“] - [Rezension] - [noch nicht online]