Vorlage:2022 Romano-Guardini-Preis: Unterschied zwischen den Versionen
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* [2022-013] Romano-Guardini-Preis 2022, in: [[Zur Debatte]], 52, 2022, 3, S. 17-31 [Sammelband] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2022-3_gesamt.pdf | |||
** [2022-014] [[Achim Budde]]: Über die Freiheit der Kunst, S. 17-19 [Artikel] | |||
*** S. 18: "Und damit kommen wir zu jener Facette seiner Persönlichkeit, die die Akademieleitung bewogen hat, ihm heute den Romano-Guardini-Preis zu verleihen: zu seinem Engagement für die Kunst! Denn mit Romano Guardini teilt Herzog Franz jene Grundhaltung, mit Neugier und analytischer Kraft die kulturelle Entwicklung der Gegenwart zu begleiten, zu deuten und zu fördern. Ich habe versprochen, nicht der Laudatio vorzugreifen. Deshalb zähle ich seine Verdienste jetzt nicht auf, sondern schließe mit einem Gedanken Romano Guardinis zur Kunst. Er schreibt an einer Stelle: „Seit den Tagen, da dem großen Künstler Platon die Kunst fragwürdig wurde, ist immer wieder die Frage aufgetaucht, worin ihr Sinn bestehe, und wie sie ihn zu verwirklichen habe.“ Im Folgenden versucht Guardini, diesen Sinn der Kunst „ohne Formeln“ zu umschreiben und rekurriert dabei auf eine Passage bei Heinrich von Kleist. Dort werde beschrieben, „wie ein junger Mensch sich nach dem Baden niedersetzte und über seiner Gestalt die ganze Anmut lag, welche die bekannte griechische Statue des Dornausziehers atmet. Zufällig schaut aber der Beschäftigte auf, blickt in einen ‚vom Verhängnis angebrachten‘ Spiegel, wird sich der Situation bewußt, und im selben Augenblick ist der Zauber verschwunden. Er versucht, die reine Stellung wieder einzunehmen, aber es gelingt ihm nicht. Der Wunsch wird zum Zwang, aber je mehr er sich bemüht, desto mehr verquält er sich, und aus dem kleinen Begebnis erwächst ein Unheil, das ihm sein ganzes Menschentum verdirbt.“ Guardini deutet diesen Vorgang so, dass Selbstbespiegelung und Programmatik, Zwecke und Absichten uns daran hindern, (Zitat) „aus unserer Mitte ins Offene hinauszuleben.“ Allein die Kunst könne sich von diesen Mechanismen freimachen. Guardini wörtlich: „Programme und Parolen sind solche Spiegel. Die Kunst soll sich vor ihnen hüten, […] damit wenigstens an einer Stelle in unserem verknechteten Leben Freiheit sei: dort, wo Menschen, deren Augen und Hände gesegnet sind, die Bilder des Lebens für uns sichtbar machen.“ | |||
** [[Joachim Herrmann]]: Lebenslanges Engagement und Dienst am Nächsten, S. 20-21 [Artikel] | |||
*** S. 20: "Mit dem Romano-Guardini-Preis werden herausragende Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich im Geiste von Guardinis Philosophie und Theologie hervorragende Verdienste erworben haben. In Bezug auf die Kunst hat Romano Guardini einmal gesagt: „Zum Wesen des Kunstwerks gehört, dass es wohl Sinn hat, aber keinen Zweck. ... Es ‚beabsichtigt‘‚ nichts, sondern ‚bedeutet‘“." | |||
** [[Friedhelm Mennekes]]: Ein Leben, das sich treu bleibt, S. 22-27 [Artikel] | |||
** [[Franz von Bayern]]: Ein Quantum Hellsichtigkeit für unsere Welt, S. 28-29 [Artikel] | |||
*** S. 29: Und dann wünsche ich Ihnen noch ein Quantum Hellsichtigkeit, um zu sehen, welche Themen auf uns zukommen. Am Ende, um ein bisserl zu verstehen, was diese fantastische, sich rasend schnell entwickelnde, sich ändernde Welt eigentlich bedeutet. Und das habe ich mir bei Romano Guardini abgeschrieben." | |||
** [[Reinhard Marx]]: Inspirator, Helfer und Freund unseres Glaubens, S. 30-31 [Artikel] | |||
*** S. 31: | |||
**** "Das ist eine Vorstellung des christlichen Menschenbildes. Empathie und Sensibilität, wie es ja auch Romano Guardini gelebt hat, obwohl er sozial und politisch nicht so aktiv war; aber er hat gespürt, was in der Welt los ist. Manchmal nehme ich sein Buch in die Hand, in dem er über den Sinn der Schwermut schreibt." | |||
**** "Unterbrechung des Zweckhaften durch das, was keinen Nutzen bringt, aber einen Sinn hat, wie wir eben gehört haben. Das hat uns Guardini ganz gut beigebracht: Alterität und Unterbrechung." |
Aktuelle Version vom 3. Juli 2025, 23:47 Uhr
- [2022-013] Romano-Guardini-Preis 2022, in: Zur Debatte, 52, 2022, 3, S. 17-31 [Sammelband] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2022-3_gesamt.pdf
- [2022-014] Achim Budde: Über die Freiheit der Kunst, S. 17-19 [Artikel]
- S. 18: "Und damit kommen wir zu jener Facette seiner Persönlichkeit, die die Akademieleitung bewogen hat, ihm heute den Romano-Guardini-Preis zu verleihen: zu seinem Engagement für die Kunst! Denn mit Romano Guardini teilt Herzog Franz jene Grundhaltung, mit Neugier und analytischer Kraft die kulturelle Entwicklung der Gegenwart zu begleiten, zu deuten und zu fördern. Ich habe versprochen, nicht der Laudatio vorzugreifen. Deshalb zähle ich seine Verdienste jetzt nicht auf, sondern schließe mit einem Gedanken Romano Guardinis zur Kunst. Er schreibt an einer Stelle: „Seit den Tagen, da dem großen Künstler Platon die Kunst fragwürdig wurde, ist immer wieder die Frage aufgetaucht, worin ihr Sinn bestehe, und wie sie ihn zu verwirklichen habe.“ Im Folgenden versucht Guardini, diesen Sinn der Kunst „ohne Formeln“ zu umschreiben und rekurriert dabei auf eine Passage bei Heinrich von Kleist. Dort werde beschrieben, „wie ein junger Mensch sich nach dem Baden niedersetzte und über seiner Gestalt die ganze Anmut lag, welche die bekannte griechische Statue des Dornausziehers atmet. Zufällig schaut aber der Beschäftigte auf, blickt in einen ‚vom Verhängnis angebrachten‘ Spiegel, wird sich der Situation bewußt, und im selben Augenblick ist der Zauber verschwunden. Er versucht, die reine Stellung wieder einzunehmen, aber es gelingt ihm nicht. Der Wunsch wird zum Zwang, aber je mehr er sich bemüht, desto mehr verquält er sich, und aus dem kleinen Begebnis erwächst ein Unheil, das ihm sein ganzes Menschentum verdirbt.“ Guardini deutet diesen Vorgang so, dass Selbstbespiegelung und Programmatik, Zwecke und Absichten uns daran hindern, (Zitat) „aus unserer Mitte ins Offene hinauszuleben.“ Allein die Kunst könne sich von diesen Mechanismen freimachen. Guardini wörtlich: „Programme und Parolen sind solche Spiegel. Die Kunst soll sich vor ihnen hüten, […] damit wenigstens an einer Stelle in unserem verknechteten Leben Freiheit sei: dort, wo Menschen, deren Augen und Hände gesegnet sind, die Bilder des Lebens für uns sichtbar machen.“
- Joachim Herrmann: Lebenslanges Engagement und Dienst am Nächsten, S. 20-21 [Artikel]
- S. 20: "Mit dem Romano-Guardini-Preis werden herausragende Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich im Geiste von Guardinis Philosophie und Theologie hervorragende Verdienste erworben haben. In Bezug auf die Kunst hat Romano Guardini einmal gesagt: „Zum Wesen des Kunstwerks gehört, dass es wohl Sinn hat, aber keinen Zweck. ... Es ‚beabsichtigt‘‚ nichts, sondern ‚bedeutet‘“."
- Friedhelm Mennekes: Ein Leben, das sich treu bleibt, S. 22-27 [Artikel]
- Franz von Bayern: Ein Quantum Hellsichtigkeit für unsere Welt, S. 28-29 [Artikel]
- S. 29: Und dann wünsche ich Ihnen noch ein Quantum Hellsichtigkeit, um zu sehen, welche Themen auf uns zukommen. Am Ende, um ein bisserl zu verstehen, was diese fantastische, sich rasend schnell entwickelnde, sich ändernde Welt eigentlich bedeutet. Und das habe ich mir bei Romano Guardini abgeschrieben."
- Reinhard Marx: Inspirator, Helfer und Freund unseres Glaubens, S. 30-31 [Artikel]
- S. 31:
- "Das ist eine Vorstellung des christlichen Menschenbildes. Empathie und Sensibilität, wie es ja auch Romano Guardini gelebt hat, obwohl er sozial und politisch nicht so aktiv war; aber er hat gespürt, was in der Welt los ist. Manchmal nehme ich sein Buch in die Hand, in dem er über den Sinn der Schwermut schreibt."
- "Unterbrechung des Zweckhaften durch das, was keinen Nutzen bringt, aber einen Sinn hat, wie wir eben gehört haben. Das hat uns Guardini ganz gut beigebracht: Alterität und Unterbrechung."
- S. 31:
- [2022-014] Achim Budde: Über die Freiheit der Kunst, S. 17-19 [Artikel]