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=== Anfragen für die Wiederaufnahme von Guardinis Lehrtätigkeit 1945 === | === Anfragen für die Wiederaufnahme von Guardinis Lehrtätigkeit 1945 === | ||
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„Im Sommer 1945 hat der wieder eingesetzte Oberbürgermeister Adenauer im Sinne der Zielvorstellungen der CDU und der ihr nahestehenden Kreise beim kommissarischen Rektor der Universität Kroll angeregt, zu versuchen, den profilierten katholischen Religionsphilosophen Romano Guardini oder den gleichfalls weit bekannten katholischen Philosophen Dempf für die Universität Köln als Nachfolger auf den vakanten Lehrstuhl Artur Schneider zu gewinnen“ (Leo Haupts, Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik, Köln/Weimar 2007, S. 151 unter Berufung auf Adenauer, Briefe 1945-1947, 1983, Nr. 498, Brief an Stadtdechant Dr. Grosche vom 25. März 1947). | „Im Sommer 1945 hat der wieder eingesetzte Oberbürgermeister Adenauer im Sinne der Zielvorstellungen der CDU und der ihr nahestehenden Kreise beim kommissarischen Rektor der Universität Kroll angeregt, zu versuchen, den profilierten katholischen Religionsphilosophen Romano Guardini oder den gleichfalls weit bekannten katholischen Philosophen Dempf für die Universität Köln als Nachfolger auf den vakanten Lehrstuhl Artur Schneider zu gewinnen“ (Leo Haupts, Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik, Köln/Weimar 2007, S. 151 unter Berufung auf Adenauer, Briefe 1945-1947, 1983, Nr. 498, Brief an Stadtdechant Dr. Grosche vom 25. März 1947). | ||
Es lässt sich wohl nicht mehr klären, ob diese Initiative für Guardini oder Dempf tatsächlich von Adenauer ausging, wie er dies gegenüber Grosche in einem Brief vom 25. März 1947 für sich beanspruchte, oder ob sie der Anregung des Kölner Stadtdechanten Robert Grosche an den kommissarischen Rektor Kroll entsprang, wie Grosche, Pfarrer und Stadtdechant von Köln, dies gegenüber verschiedenen Stellen berichtete (Haupts, a.a.O., S. 152 unter Verweis auf den Bericht Grosches u.a. an Adenauer vom 23. März 1947, StBKAH, NL. Adenauer. Dr. Robert Grosche (1888-1967) und auf Grosches Tagebuch (Kölner Tagebuch 1944-46, Köln 1992). Laut Haupts folgt auch Meuthen der Darstellung Grosches (E. Meuthen, Das Thomas-Institut, S. 6). Allerdings blieben die Kontaktaufnahmen Adenauers zu Guardini ebenso erfolglos wie die Bemühungen um Dempf, wie sie vom Rektor unterstützt und von Dr. Grosche betrieben wurden. Zur den weiteren Entwicklungen und Auseinandersetzungen zwischen Adenauer, Grosche, Kroll und den Mitgliedern des Kuratoriums und der beteiligten Gremien findet sich außer bei Haupts zahlreiche Angaben auch bei Christian Tilitzki (Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, (Neuauflage)2002, 2.3. Köln 1919/23: Die Berufungen von Max Scheler, Hans Driesch und Artur Schneider, S. 86 ff. sowie S. 854). | Es lässt sich wohl nicht mehr klären, ob diese Initiative für Guardini oder Dempf tatsächlich von Adenauer ausging, wie er dies gegenüber Grosche in einem Brief vom 25. März 1947 für sich beanspruchte, oder ob sie der Anregung des Kölner Stadtdechanten Robert Grosche an den kommissarischen Rektor Kroll entsprang, wie Grosche, Pfarrer und Stadtdechant von Köln, dies gegenüber verschiedenen Stellen berichtete (Haupts, a.a.O., S. 152 unter Verweis auf den Bericht Grosches u.a. an Adenauer vom 23. März 1947, StBKAH, NL. Adenauer. Dr. Robert Grosche (1888-1967) und auf Grosches Tagebuch (Kölner Tagebuch 1944-46, Köln 1992). Laut Haupts folgt auch Meuthen der Darstellung Grosches (E. Meuthen, Das Thomas-Institut, S. 6). Allerdings blieben die Kontaktaufnahmen Adenauers zu Guardini ebenso erfolglos wie die Bemühungen um Dempf, wie sie vom Rektor unterstützt und von Dr. Grosche betrieben wurden. Zur den weiteren Entwicklungen und Auseinandersetzungen zwischen Adenauer, Grosche, Kroll und den Mitgliedern des Kuratoriums und der beteiligten Gremien findet sich außer bei Haupts zahlreiche Angaben auch bei Christian Tilitzki (Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, (Neuauflage)2002, 2.3. Köln 1919/23: Die Berufungen von Max Scheler, Hans Driesch und Artur Schneider, S. 86 ff. sowie S. 854). | ||
=== Anfragen aus Tübingen durch Carlo Schmid und sein Tübinger Kreis === | ==== Anfragen aus Tübingen durch Carlo Schmid und sein Tübinger Kreis ==== | ||
==== Carlo Schmid ==== | ===== Carlo Schmid ===== | ||
==== Konrad Zweigert ==== | ===== Konrad Zweigert ===== | ||
==== Hans Georg Rupp ==== | ===== Hans Georg Rupp ===== | ||
==== Max Pfender und Theodor Steinbüchel ==== | ===== Max Pfender und Theodor Steinbüchel ===== | ||
Aktuelle Version vom 11. September 2025, 20:24 Uhr
Anfragen für die Wiederaufnahme von Guardinis Lehrtätigkeit 1945
Anfragen aus Köln
„Im Sommer 1945 hat der wieder eingesetzte Oberbürgermeister Adenauer im Sinne der Zielvorstellungen der CDU und der ihr nahestehenden Kreise beim kommissarischen Rektor der Universität Kroll angeregt, zu versuchen, den profilierten katholischen Religionsphilosophen Romano Guardini oder den gleichfalls weit bekannten katholischen Philosophen Dempf für die Universität Köln als Nachfolger auf den vakanten Lehrstuhl Artur Schneider zu gewinnen“ (Leo Haupts, Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik, Köln/Weimar 2007, S. 151 unter Berufung auf Adenauer, Briefe 1945-1947, 1983, Nr. 498, Brief an Stadtdechant Dr. Grosche vom 25. März 1947).
Es lässt sich wohl nicht mehr klären, ob diese Initiative für Guardini oder Dempf tatsächlich von Adenauer ausging, wie er dies gegenüber Grosche in einem Brief vom 25. März 1947 für sich beanspruchte, oder ob sie der Anregung des Kölner Stadtdechanten Robert Grosche an den kommissarischen Rektor Kroll entsprang, wie Grosche, Pfarrer und Stadtdechant von Köln, dies gegenüber verschiedenen Stellen berichtete (Haupts, a.a.O., S. 152 unter Verweis auf den Bericht Grosches u.a. an Adenauer vom 23. März 1947, StBKAH, NL. Adenauer. Dr. Robert Grosche (1888-1967) und auf Grosches Tagebuch (Kölner Tagebuch 1944-46, Köln 1992). Laut Haupts folgt auch Meuthen der Darstellung Grosches (E. Meuthen, Das Thomas-Institut, S. 6). Allerdings blieben die Kontaktaufnahmen Adenauers zu Guardini ebenso erfolglos wie die Bemühungen um Dempf, wie sie vom Rektor unterstützt und von Dr. Grosche betrieben wurden. Zur den weiteren Entwicklungen und Auseinandersetzungen zwischen Adenauer, Grosche, Kroll und den Mitgliedern des Kuratoriums und der beteiligten Gremien findet sich außer bei Haupts zahlreiche Angaben auch bei Christian Tilitzki (Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, (Neuauflage)2002, 2.3. Köln 1919/23: Die Berufungen von Max Scheler, Hans Driesch und Artur Schneider, S. 86 ff. sowie S. 854).