Vorlage:1963 Rezensionen Die Bekehrung des Aurelius Augustinus: Unterschied zwischen den Versionen
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* [1962-000] [[Kurt Ihlenfeld]]: Tolle Lege, in ders. (Hrsg.): Rudolf Alexander Schröder: dem Dichter zum Gedächtnis, 1963 (Eckart-Jahrbuch 1962/63), S. 46-72 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=q_rUAAAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=Sto2AAAAMAAJ; | |||
** [1967-000a] Angst vor Luther?, 1967 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=7OM-AAAAIAAJ; zu Romano Guardini: | |||
** 1963, S. 49 f./1967, S. 288: „In Wirklichkeit schließt der Vorgang, weit über die einmalige persönliche Erfahrung hinaus, immer auch ein überpersönliches, die Epoche offen oder insgeheim beeinflussendes „Widerfahrnis“ ein, für dessen Wahrheit und Wirklichkeit diejenigen, die davon betroffen wurden, sich entschieden verbürgen. „Ein Zusammenhang schließt sich. Einer jener natürlichen und doch nie selbstverständlichen, immer wieder Verwunderung, ja den Schauer des Geheimnisses weckenden Zusammenhänge, in denen sich verschiedene irdische Handlungen, jede für sich allein bedeutungslos, zu einer körperlich-geistigen Gestalt in eines fügen, in welcher menschlich und göttlich Letztes: Ruf, Gnade, Freiheit, Schicksal entschieden wird. Und wahrlich, noch wir Heutigen werden von dem erfaßt, was da einst, vor anderthalb Jahrtausenden , in jenem kleinen Garten eines Miethauses der Stadt Mailand geschehen ist“ (Romano Guardini, Die Bekehrung des heiligen Aurelius Augustinus) [...] Von diesem Widerfahrnis in Schröders Lebensganzem abzusehen, ihn in allmählich ermüdender Monotonie als „Humanisten“, als Bewahrer großer Tradition usw. zu feiern, ohne mitzubedenken, daß er durch eben jene Krise gegangen ist, die die abendländische Geistesgeschichte immer wieder in die Richtung des „Heiles“ gedrängt hat, das heißt an der Lebenswirklichkeit des Dichters und Menschen vorbeisehen, heißt ihn im Zentrum seiner Existenz nicht wahrnehmen und nicht wahrhaben wollen. „Phänomenblindheit“ nennt Guardini das mit Recht. Und was die Tränen betrifft, so geht Guardini in seinem Augustin-Buch auch auf diese Begleiterscheinung bei der Bekehrung Augustins ein und erinnert daran, „daß es zweierlei Tränen gibt: Aus dem natürlichen Gefühl kommende, in denen sich eine seelische Stauung löst - aber auch andere, das donum lacrimarum, die aus der religiösen Berührung kommen. Sie entstehen in dem, was im geistlichen Sinne das „Herz“ heißt, und können bei Menschen ausbrechen, denen im gewöhnlichen Leben Tränen versagt sind.“ Sicher verhält es sich so.“ | |||
* [1963-000] [[Ekkart Sauser]]: Rezension zu: Guardini, Die Bekehrung des Aurelius Augustinus, in: [[Der Volksbote]], Innsbruck, 1963, 30. November [Mercker 3241] - [Rezension] - [noch nicht online] | * [1963-000] [[Ekkart Sauser]]: Rezension zu: Guardini, Die Bekehrung des Aurelius Augustinus, in: [[Der Volksbote]], Innsbruck, 1963, 30. November [Mercker 3241] - [Rezension] - [noch nicht online] | ||
Aktuelle Version vom 1. Oktober 2025, 11:06 Uhr
- [1962-000] Kurt Ihlenfeld: Tolle Lege, in ders. (Hrsg.): Rudolf Alexander Schröder: dem Dichter zum Gedächtnis, 1963 (Eckart-Jahrbuch 1962/63), S. 46-72 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=q_rUAAAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=Sto2AAAAMAAJ;
- [1967-000a] Angst vor Luther?, 1967 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=7OM-AAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- 1963, S. 49 f./1967, S. 288: „In Wirklichkeit schließt der Vorgang, weit über die einmalige persönliche Erfahrung hinaus, immer auch ein überpersönliches, die Epoche offen oder insgeheim beeinflussendes „Widerfahrnis“ ein, für dessen Wahrheit und Wirklichkeit diejenigen, die davon betroffen wurden, sich entschieden verbürgen. „Ein Zusammenhang schließt sich. Einer jener natürlichen und doch nie selbstverständlichen, immer wieder Verwunderung, ja den Schauer des Geheimnisses weckenden Zusammenhänge, in denen sich verschiedene irdische Handlungen, jede für sich allein bedeutungslos, zu einer körperlich-geistigen Gestalt in eines fügen, in welcher menschlich und göttlich Letztes: Ruf, Gnade, Freiheit, Schicksal entschieden wird. Und wahrlich, noch wir Heutigen werden von dem erfaßt, was da einst, vor anderthalb Jahrtausenden , in jenem kleinen Garten eines Miethauses der Stadt Mailand geschehen ist“ (Romano Guardini, Die Bekehrung des heiligen Aurelius Augustinus) [...] Von diesem Widerfahrnis in Schröders Lebensganzem abzusehen, ihn in allmählich ermüdender Monotonie als „Humanisten“, als Bewahrer großer Tradition usw. zu feiern, ohne mitzubedenken, daß er durch eben jene Krise gegangen ist, die die abendländische Geistesgeschichte immer wieder in die Richtung des „Heiles“ gedrängt hat, das heißt an der Lebenswirklichkeit des Dichters und Menschen vorbeisehen, heißt ihn im Zentrum seiner Existenz nicht wahrnehmen und nicht wahrhaben wollen. „Phänomenblindheit“ nennt Guardini das mit Recht. Und was die Tränen betrifft, so geht Guardini in seinem Augustin-Buch auch auf diese Begleiterscheinung bei der Bekehrung Augustins ein und erinnert daran, „daß es zweierlei Tränen gibt: Aus dem natürlichen Gefühl kommende, in denen sich eine seelische Stauung löst - aber auch andere, das donum lacrimarum, die aus der religiösen Berührung kommen. Sie entstehen in dem, was im geistlichen Sinne das „Herz“ heißt, und können bei Menschen ausbrechen, denen im gewöhnlichen Leben Tränen versagt sind.“ Sicher verhält es sich so.“
- [1963-000] Ekkart Sauser: Rezension zu: Guardini, Die Bekehrung des Aurelius Augustinus, in: Der Volksbote, Innsbruck, 1963, 30. November [Mercker 3241] - [Rezension] - [noch nicht online]