Vorlage:1958 Christliche Kunst und Architektur

Aus Romano-Guardini-Handbuch
  • [1958-000] [Englisch] Joseph Louis Amestoy: The Influence of the Liturgy on Catholic Church Design, 1958 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=IItJAQAAMAAJ ; zu Romano Guardini S. 8 f. und 11 f. (mit zwei langen Zitaten aus Guardini, The Spirit of the Liturgy):
  • [1958-000] Rudolf Berliner: Raphaels Sixtinische Madonna als religiöses Kunstwerk, in: Das Münster, 11, 1958, S. 85-102 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=Y1DrAAAAMAAJ;
    • [2003-000] posthum wieder in ders.: Rudolf Berliner (1886-1967): „The freedom o mediaval art“ …, hrsg. von Robert Suckale, 2003, S. 230. [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=4-HR8ICPl5wC&pg=PA230; zu Romano Guardini:
    • 1958, S. 98/2003, S. 230: „Der Kunsthistoriker, der nach den Gründen der Art der Veranschaulichung sucht, findet sich in jenem Zwischengebiet, in dem im erkenntnistheoretischen und historischen Sinne theologische Probleme auch zu kunsthistorischen werden. Es ist einmal das Problem des Verhältnisses der theologischen Begriffe Bild und Symbol zur den menschlichen Verstand übersteigenden transzendenten Realität. Mir erscheint für unseren Zusammenhang der Hinweis auf ein Wort Adolf Harnacks wichtig, das ich leider nur als Zitat kenne.13 Wenn ich dieses richtig verstehe, besagt es, daß für den Glauben das Symbol doch irgendwie das werden kann, was es eigentlich nur bedeutet. Damit wäre dieses Problem, gerade auch soweit es den Kunsthistoriker angeht, glücklich formuliert. Daß aber das für die künstlerische Behandlung ungleich schwierigere physische Formprobleme der durch den Glauben erforderten Vereinigung von Symbolischem und gestaltlich-Realem in einer Darstellung selbst von einem Theologen wie Romano Guardini, und noch dazu in dem von ihm behandelten Zusammenhange, durch sofortige Behandlung der Fragen, warum Gott Mensch wurde und „ewig der Menschgewordene bleibt“ übersprungen wird[14 In: Große Geschichtsdenker. Hg. Von Rudolf Stadelmann, Tübingen 1949, S. 85 ff.], unterstreicht seine inherente Schwierigkeit und damit die der künstlerischen Aufgabe. Guardini weiß natürlich, daß Dantes versuchte Beschreibung der Dreifaltigkeit sich streng innerhalb des Glaubens hält und demgemäß zum Ausdruck bringt, daß Christi menschlicher Körper real, wenn auch verklärt, Teil der sonst nur symbolisch darstellbaren Zweiten Person geworden ist. Darin liegt für Dante das von ihm klar formulierte Problem (D. C. III, 33. V. 137 f.). Es betrifft die Aufnahme der Person des Gottmenschen als Gestalt in die Einheit des immateriellen Gottes. Da es menschliche Vorstellungskraft übersteigt, hatte Dante keine gedankliche Lösung vorzuschlagen, wie auch das von ihm verwendete poetische Bild kaum zu seinen glücklichsten gehört.“
  • [1958-000] Walter Borchers: Bäuerliche Andachtsbilder und silberne Votivgaben im westfälischen Raum. Ein Beitrag zur Volkskunst in Norddeutschland, in: Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde, 2/3, Hamburg 1958, S. 123-134 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=lqPWAAAAMAAJ
    • S. 124: „Das Christentum hat mehrere Formen des kirchlich-religiösen Bildes im Laufe seiner langen Geschichte entwickelt, zunächst das Kultbild, von dem Romano Guardini sagt, daß es nicht von menschlichem Erleben, sondern vom objektiven Sein und Walten Gottes ausgeht und daß es im Zusammenhang mit dem Dogma, dem Sakrament, der objektiven Wirklichkeit der Kirche steht 4). Dazu kommen das Mysterienbild als Abwandlung des Kultbildes von gleich einzigartiger Bedeutung und das Heilsgeschichtsbild, deren Merkmale die feste Gebundenheit an ihren Standort im kirchlichen Raum oder an die Wand des kirchlichen Gebäudes sind. Vergessen dürfen wir nicht das Meditations- und ebensowenig das Andachtsbild. In diesem Zusammenhang wären auch noch das kirchliche Repräsentationsbild wie das Votivbild zu erwähnen. Während das Meditationsbild 5), wie sein Name sagt, durch Meditation, durch einen geistigen Prozeß, durch bildhaftes Denken auf die menschliche Seele dank bestimmter Themenwahl einwirkt, wendet sich das Andachtsbild an das Gefühl des Einzelnen, lotet in subjektive persönliche Bereiche, wird nicht von dem unbedingt Dogmatischen getragen, sondern eingehüllt von dem privaten, innerlichen Schauen und ist nicht an die öffentliche Sphäre des Kirchenraums gefesselt, im Gegenteil, wie Guardini sagt, es kann zuhause im Wohnraum sein [6) Romano Guardini, a.a.O., S. 17]. Nach ihm „geht das Andachtsbild vom Innenleben des gläubigen Einzelnen aus und während also das Kultbild auf die Transzendenz gerichtet, genauer gesagt aus der Transzendenz herzukommen scheint, geht das Andachtsbild aus der Immanenz, aus der Innerlichkeit hervor“[7) ebenda S. 9.].“
  • [1958-000] K. G.: Im Maßhalten liegt das Problem. Zu drei Kelchen von Ewald Mataré, in: Deutsche Goldschmiede-Zeitung, 56, 1958, 12, S. 720-721 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=5oLkAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 721: „Romano Guardini war es, der seine „Begegnung mit dem Kelch" erzählte. Seine Worte könnten Pate zu Matarés letztem Kelchgefäß gewesen sein. „Er stand auf breitem Fuß, fest, sicher auf dem Grund. Herb stieg der Schacht auf, sehr schlank. Man fühlte die steigende, zusammengedrängte, tragende Kraft. Etwas über der Mitte scharf geformt der Knauf, und endlich, auf der Höhe des Schaftes, wo ein schmaler Ring die edle Stärke noch in letzter Zucht sammelte, ruhte des Kelches Herzschale, die Cuppa." Beide, Mataré und Guardini, erlebten und gestalteten das Wesentliche, nicht das Zufällige, das Typische, nicht das Besondere des Kelches.“
  • [1958-000] Elmar Jansen: Christliche Bildkunst und kirchliches Kunsthandwerk der Gegenwart aus dem Raum der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands, in: Das Münster, 11, 1958, 5/6, S. 191-206 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=Y1DrAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 191: „Der Begriff „christliche Kunst“ wird nur dann in einem berechtigten Sinn gebraucht, wenn er keinen Sektor ängstlicher Abgeschlossenheit meint, sondern sich der Vielfalt des Daseins öffnet. Dieses Dasein macht in seinen Lebensformen heute eine gründliche Metamorphose durch. Guardini hat das Stichwort vom „Ende der Neuzeit " geprägt. (Seine Schrift erschien in zwei Auflagen im St.-Benno-Verlag Leipzig). In seinem „Brief an einen Kunsthistoriker“ (1952) hat er außerdem von Anzeichen gesprochen, „daß die soziologische Struktur sich aus der individuellen in die ganzheitliche wandelt" und das Geistesleben „den Schwerpunkt vom Suchen auf das Bauen, vom Psychologischen auf das Ontische zu rücken scheint“. Die Kunst ist in diesen Wandlungen der Gesellschaft und des religiösen Lebens von einer Situation der Unruhe erfaßt. Sie strebt nach „einem neuen Ort und nimmt einen anderen Charakter an", sucht jenseits eines vergangenen Humanitätsideals wieder nach objektiven Maßstäben und löst sich von vermenschlichenden Gemütswerten, von jenem Naturgefühl, das im 19. Jahrhundert auf eigentümlich sentimentale Weise mit religiösen Elementen durchsetzt war und dabei sowohl Religion als auch Natur in ein fahles Zwielicht gerückt hatte. Gerade der Wille zur Reinigung von diesem Erbe des „Idealismus", dieses Unterwegssein zu noch unerforschten Bereichen der Realitätserfahrung birgt die fruchtbare Möglichkeit in sich, daß die Kunst wieder unmittelbar der Wirklichkeit Gottes begegnen kann.“
  • [1958-000] G. H.: Rezension zu: Hermann Baur/Fritz Metzger: Kirchenbauten (mit einem Beitrag von Rudolf Schwarz), in: Die Kunst und das schöne Heim, 56, 1957/58, 7 (April 1958) S. 250 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=BXtEc6DMpokC oder https://books.google.de/books?id=We4bAQAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 250: „Es würde den Rahmen einer Buchwürdigung sprengen, wenn darin Werdegang und innere Beziehungen zweier verbundener Lebenswerke und wiederum deren Verflechtung mit Corbusiers Weckruf und deutschen Erneuerern, wie Schwarz und Guardini als Theologen im einzelnen nachgezeichnet würden. Es ist die in neuzeitlichen, hellen, schlichten und zugleich großen Formen erstehende Gemeindekirche mit verstärktem Gemeinschaftsgefühl, die hie die Landschaft und die Stadt erobert.“