Guardini und „Ulm“
Otl Aichers Quickborn-Verbindungen
Otl Aicher, Inge Scholl und die Guardini-Lektüre der Scholl-Geschwister
Der Maler Wilhelm Geyer und seine Frau
Die Ulmer Bekanntschaft
Das Atelier Eickemeyer
Otl Aicher, Carl Muth und die „Weiße Rose“ - ab Frühjahr 1941
Der Münchener Freundeskreis um Hans Scholl: Schmorell und Probst
Begegnungen und Lesungen mit Theodor Haecker, Fedor Stepun, von Alfred von Martin (ab Januar 1942)
Theodor Haecker
Fedor Stepun
Alfred von Martin
Entwicklungen im Februar 1942
Mit Carl Muth
Das Verhör von Vater Robert Scholl im Februar 1942
Entwicklungen ab April 1942, vor allem Sophie Scholls Studienbeginn
Sophie Scholl, Carl Muth, Josef Gieles und Maria Loesch-Berrsche
Die Zimmer in der Mandlstraße
Josef Gieles
Der Bachchor und die Abende bei den Mertens
Ottmar Hammerstein, das Quartett und der Bachchor
Regina Renner
Gertrud Mertens
Kurt Huber und Sigismund von Radecki
Namenlose evangelische Studentin der Kunstgeschichte und Archäologie aus Preußen
Willi Graf, die „Weiße Rose“ und die Guardini-Lektüre (ab Juni 1942)
- siehe dazu entsprechende Abschnitte in Fritz Leist und Willi Graf
Die Zeit der ersten vier Flugblätter
Die Verhaftung Robert Scholls und die Einstellung des Windlichts
Die Zeit von November 1942 bis Ende Januar 1943
Das fünfte und sechste Flugblatt und die letzten Tage
Die Buchhandlung Rieck in Aulendorf
Weitere Entwicklungen von Herbst 1943 bis Kriegsende
Die Kontakte von Muth zu Weiger und Guardini (1943/45)
Das restliche Jahr 1943
Das Jahr 1944
Das Jahr 1945 bis Kriegsende
Kontaktaufnahme Otl Aichers zu Guardini nach Kriegsende
„Die Waage des Daseins“ – Guardinis Münchner Gedächtnisrede für die Geschwister Scholl
Inge Scholl und Simon Anton Schorer (Eichstätter und Konnersreuther Kreis)
Die Volkshochschule Ulm (1945/46)
Über Aichers Mitarbeit bei der geplanten Neugründung der „Schildgenossen“ (1947)
Inge Scholl und die Gesellschaft Oberschwaben (1947)
Die Volkshochschule Ulm und Guardinis „Vom Wesen des Kunstwerks“ (1947)
Weiterere Vorträge Guardinis in Ulm von 1947 bis 1949
Vorarbeiten zur „Geschwister-Scholl-Schule“ für Gestaltung (1949)
Die Ulmer und der 65. Geburtstag Romano Guardinis (1950)
Verteidigung der Familie Scholl gegen Kommunismus-Vorwürfe (1951)
Guardini traut Inge Scholl und Otl Aicher (1952)
Vortrag in Ulm: Die Annahme seiner selbst (1953)
Kogons Plan zur Verfilmung des Lebens der Geschwister Scholl (1953)
Der Start der „Hochschule für Gestaltung“ (1953)
Guardini und die Erinnerungsstätte für die „Weiße Rose“ im Lichthof der Münchner Universität == Die Ulmer und der 70. Geburtstag Guardinis (1955)
Die offizielle Eröffnung der "Hochschule für Gestaltung" und erste finanzielle Schwierigkeiten (1955/56)
Das 10jährige Jubiläum der Ulmer Volkshochschule und Guardinis Vortrag über „Das Wesen des Interpretierens“ (1956)
Der endgültige Rückzug Max Bills und der Rückzug Guardinis aus den Hochschulgremien (1957)
Guardinis zweite Gedächtnisrede auf die Weiße Rose: „Es lebe die Freiheit“ (1958)
Kritische Betrachtung der Ulmer Hochschule im Spiegel (1963)
Die Ulmer und der 80. Geburtstag Romano Guardinis (1965)
Inwieweit Guardini in diese Problematiken noch mitbekommen hat oder gar einbezogen wurde, konnte bislang nicht festgestellt werden. Die Geburtstagsgrüße der Aichers und Scholls zum 80. Geburtstag enthalten anders als die vorherigen keine Bezüge mehr auf Guardinis Tätigkeit in Volkshochschule und Hochschule, sondern spricht nur noch, wenn auch sehr familiär von den „Ulmer Kindern“ Guardinis.
In der Bayerischen Staatsbibliothek finden sich:
- B3-3-003: handschriftlicher Brief von Inge Aicher-Scholl vom 16. Februar 1965 (2 Seiten)
- B4-3-148: handschriftliche Glückwunschkarte von Robert Scholl an Guardini, o.J. (1965) (1 Seite)
Im Ulmer Monatsspiegel, herausgegeben von der Ulmer Volkshochschule, sind zum Geburtstag zwei Beiträge erschienen:
- („Was ist Wahrheit?“). Zum Geburtstag von Romano Guardini, in: Ulmer Monatsspiegel, hrsg. von der Ulmer Volkshochschule, 16, 172, 1964/65, 7 (März), S. 3-4 (verantwortlich Inge Aicher-Scholl) (mit Einzelheiten zu Guardinis Mitarbeit an der Volkshochschule Ulm) [Gerner 192, ohne Titel „Was ist Wahrheit?“] und [Gerner 254] - [Artikel] - [noch nicht online]
- Der Lehrer von zwei Generationen, in: Ulmer Monatsspiegel, hrsg. von der Ulmer Volkshochschule, 16, 172, 1965, 7 (März), S. 5-6 (verantwortlich Inge Aicher-Scholl) [Gerner 192] - [Artikel] - [noch nicht online]; vermutlich stammt der Beitrag von Eugen Walter, denn unter dem gleichen Titel findet sich:
- Eugen Walter: Der Lehrer von zwei Generationen. Zum 80. Geburtstag von Romano Guardini, in: Der christliche Sonntag, Freiburg, 17, 1965, 7, 14. Februar, S. 53-54 [Mercker 2591] - [Artikel] - [noch nicht online]
- Der Lehrer von zwei Generationen, in: Tag des Herrn, Leipzig, 15, 1965, 11/12 (13. März 1965), S. 42 [Gerner 192] - [Artikel] - [noch nicht online]
In der Ulmer Schwäbische Donauzeitung findet sich zum Geburtstag ein Beitrag von K. Wieder:
- K. Wieder: Kulturleben ohne provinzielle Enge, in: Schwäbische Donauzeitung, Ulm, 1965, 103 (6. oder 8.??? Mai 1965), Sonderbeilage: Ulm 1945-1965; darin: Hinweis auf den ersten öffentlichen Vortrag „Was ist Wahrheit?“ in Ulm nach 1945 mit Referent Romano Guardini in der Martin-Luther-Kirche [Gerner 254] - [Artikel] - [noch nicht online]
Das Ende der "Hochschule für Gestaltung" im Todesjahr Guardinis (1968)
1966 wurde Tomás Maldonado als Rektor abgelöst von Herbert Ohl, der bereits von 1959 bis 1962 Mitglied des Rektoratskollegiums war. Er trat das Amt an, als bereits bekannt war, dass die Geschwister-Scholl-Stiftung als Träger der HfG, stark verschuldet war.
Im Laufe des Jahres 1968 mussten die ersten Dozenten aufgrund der schwierigen finanziellen Lage entlassen und die Anzahl der Lehrveranstaltungen eingeschränkt werden. Nach erfolglosen Verhandlungen über die weitere Gewährung von Landes- und Bundesmitteln stellte die Geschwister-Scholl-Stiftung den Betrieb der Hochschule zum 31. Dezember 1968 ein.
Nachwirkungen der "Hochschule für Gestaltung"
Als erste Institution übernahm die 1970 in Hochschule für Gestaltung umbenannte Hochschule in Offenbach am Main große Teile des Lehrkonzepts der HfG Ulm. Nach Ulm war sie die einzige Hochschule, die die vom Bauhaus übernommene Bezeichnung "Hochschule für Gestaltung" trug. Erst später folgten noch weitere Lehrstätten.
Literaturverzeichnis (chronologisch)
- 1984
- Inge Jens (Hrsg.): Hans Scholl/Sophie Scholl: Briefe und Aufzeichnungen, hrsg. von Inge Jens, 1984, zu Romano Guardini S. 53 und 252. (Hans Scholl und Guardinis "Hölderlin-Buch") [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
- Taschenbuchausgabe 1988, zu Romano Guardini S. 67 und 310 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=f80qAQAAMAAJ;
- (2)1994, zu Romano Guardini S. 10, 18, 37, 129, Literaturverzeichnis 253 und 256, Anmerkungen 266, 281 und 333 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=4acqAQAAMAAJ;
- Inge Jens (Hrsg.): Hans Scholl/Sophie Scholl: Briefe und Aufzeichnungen, hrsg. von Inge Jens, 1984, zu Romano Guardini S. 53 und 252. (Hans Scholl und Guardinis "Hölderlin-Buch") [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
- 1985
- Otl Aicher: Innenseiten des Kriegs, Frankfurt am Main 1985, zu Romano Guardini S. 14 [neu aufgenommen] - [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=fhZMDwAAQBAJ;
- Hartmut Seeling: Geschichte der Hochschule für Gestaltung Ulm 1953-1968. Ein Beitrag zur Entwicklung ihres Programms und der Arbeiten im Bereich der Visuellen Kommunikation, Phil. Dissertation, Köln 1985, zu Romano Guardini S. 19, 48 und 68 [Gerner 265] - [Monographie]/[Doktorarbeit] - https://books.google.de/books?id=vn1JAQAAIAAJ;
- 1992
- Josef Gieles: Studentenbriefe von 1939 bis 1942, 1992
- 1993
- Otl Aicher: Schreiben und Widersprechen. Zu Kultur und Design. Berichte aus der autonomen Republik 1990: Mecklenburg Herbst ´89. Politische Essays, 1993, S. 203 (gemeinsamer Spaziergang über den oberen Kuhberg im Jahr 1946, Gespräch über „Schule des Wiederaufbaus“) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=xyQjAQAAIAAJ;
- 1997
- René Michael Spitz: Die politische Geschichte der Hochschule für Gestaltung Ulm (1953-1968), Köln Diss. 1997 - https://core.ac.uk/reader/12008608 und https://kups.ub.uni-koeln.de/437/1/11w750.pdf;
- 2000
- Barbara Schüler: „Im Geiste der Gemordeten...“ Die „Weiße Rose“ und ihre Wirkung in der Nachkriegszeit. Paderborn 2000 (Politik- und Kommunikationswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft 19)
- dazu: Rezension, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 2002, S. 459-461
- Berthold Gerner: Romano Guardini in München. Beiträge zu einer Sozialbiographie, Band 2: Referent am Vortragspult, München 2000, 6. Volkshochschule Ulm S. 397-432.
- Barbara Schüler: „Im Geiste der Gemordeten...“ Die „Weiße Rose“ und ihre Wirkung in der Nachkriegszeit. Paderborn 2000 (Politik- und Kommunikationswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft 19)
- 2002
- Barbara Schüler: Inge Scholl und Otl Aicher. Korrespondenzen und Kontakte zwischen Aulendorf und Ulm, in: Kuhn, Elmar L./Ritter, Brigitte/Bauer, Dieter R. (Hrsg.): Das große weite Tal der Möglichkeiten. Geist, Politik, Kultur 1945-1949. Das Projekt Gesellschaft Oberschwaben. Lindenberg 2002 (Oberschwaben – Ansichten und Aussichten), S. 117-130, FN S. 360f.
- 2012/14
- Barbara Ellermeier: Hans Scholl: Biographie, 2012
- 2013
- Christine Hikel (= Christine Friederich): Sophies Schwester. Inge Scholl und die Weiße Rose, 2013, zu Romano Guardini S. 58-61 (zu: Guardini, Die Waage des Daseins), 107, 147 (Verweis auf Guardinis Brief an Eugen Kogon vom 3. März 1953) und 169 (zu: Guardini, Es lebe die Freiheit) - https://books.google.de/books?id=gDfpBQAAQBAJ;
- 2014
- Notker Hammerstein: Aus dem Freundeskreis der »Weißen Rose": Otmar Hammerstein - Eine biographische Erkundung, 2014
- Eva Moser: Otl Aicher (1922-1991), Grafik-Designer. Leitmotive der Jugendbewegung in Lebenslauf und Selbstdeutung, in: Barbara Stambolis (Hrsg.): Die Jugendbewegung und ihre Wirkungen, 2014, S. 251ff.
- Robert M. Zoske: Sehnsucht nach dem Lichte – Zur religiösen Entwicklung von Hans Scholl: Unveröffentlichte Gedichte, Briefe und Texte, 2014
- 2016
- Stephan Kessler Stephan: Der stille Befehl: Widerstand und Opfergang einer bürgerlich und christlich geprägten Familie im NS-Staat 1933 bis 1945, 2016.
- 2017
- Christine Friederich: Widerstand als Glaubenstat? Religiöse Deutungen des Widerstands der Weißen Rose, in: Siegfried Hermle/Dagmar Pöpping (Hrsg.): Zwischen Verklärung und Verurteilung. Phasen der Rezeption des evangelischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus nach 1945, Göttingen 2017, S. 105-118, zu: Guardini, Die Waage des Daseins, S. 111f. (unter Rückgriff auf den Nachlass Inge Scholls im IfZ München) [Artikel] - https://books.google.de/books?id=L4vfDgAAQBAJ&pg=PA111