Vorlage:1958 Rezensionen Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins
Aus Romano-Guardini-Handbuch
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- [1958-000] Hermann Mörchen: Rilkes Sonette an Orpheus: erläutert, 1958, S. 426 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=9m5JAAAAYAAJ; zu Romano Guardini S. 43, 186, 420, 426, 430, 441, 454 und 489; zum Beispiel:
- S. 426: „4 Mit dieser These wird die Abgrenzung gegenüber der (späteren) Haltung Guardinis zu Rilkes „Säkularisierung“ des Christlichen (II, 118 f.) vollzogen. Guardini (II, 117) will den „Nicht-Glaubenden“ aus dem „Nebel der Säkularisationen" herausnötigen; er soll „das Nutznießertum aufgeben, welches die Offenbarung verneint, sich aber die von ihr entwickelten Werte und Kräfte angeeignet hat. Er muß das Dasein ohne Christus und ohne den durch Ihn offenbarten Gott ehrlich vollziehen und erfahren, was das heißt." (Vgl. III, 57 f., 311 f., 346 ff.) Bei aller Würdigung dieses Entscheidungsernstes, der bei einem, seiner Anlage nach, so irenischen und verständnisbereiten Manne wie Guardini etwas Ergreifendes hat, wird doch (auch aus der uns durch Dietrich Bonhoeffer erschlossenen Sicht heraus) zu fragen sein, ob die Christenheit sich denn gegen das „Nutznießertum“ an den „christlichen Werten“ wehren darf und sich seiner nicht vielmehr freuen sollte; ob unter den notorischen Offenbarungssbestreitern nicht, von Gott her gesehen, wahrhaft Glaubende sein könnten; ob die Christenheit nicht gerade der für sie so anstössigen „säkularisierten“, weltförmig gewordenen Gestalt des christlichen Wortes Beachtung zu schenken hätte.“
- [1958-000] [Englisch] Joachim Seyppel: The 'Deadly Angel' in R. M. Rilke's Second Elegy, in: Philological Quarterly, 37, 1958, S. 18-25 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rYIUAAAAIAAJ ; zu Romano Guardini:
- S. 19 f.: „And then there is the long and philosophical discourse by Romano Guardini. At first Guardini interprets the angels again as „Vögel der Seele“,[7 Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins: Eine Intepretation der Duineser Elegien (München 1953), pp. 73-74.] Then he adds: „Die Engel sind die `Vögel der Seele´. In dem Worte taucht zunächst das Bild der Flügel auf. ... Auch der alte Gedanke des Seelenvogels klingt an, in welchem sich die geheimnisvolle Flüchtigkeit des Geistes ausdrückt. Endlich aber verrät sich darin die Absicht, ... das Wesen des Engels von der Menschengestalt abzulösen und einen neuen erschütternden Ausdruck für es zu finden“ (p. 74). He continues later with his interpretation of „durch den Seelenraum fliegen“ and again quotes the angel as „Vögel der Seele“ (pp. 76, 77). Finally Guardini attempts to trace the idea of the angel as „bird of the soul" back to Chris- tianity, to Greek mythology, and Neo-Platonism (pp. 77-78). The angel becomes here the creature of the "One," of a transcendental God ...???“
- S. 21: „If one interprets, with Guardini, Rilke´s angel as the product of a divine soul, then one is very close to a serious misunderstanding of the poet´s philosophy.“
- S. 22: „And Guardini, who admits that he is not sure whether he understands the verses correctly (p. 312), says nevertheless, „Wenn das stille Wesen auch noch fähig wäre, ins Auge zu fassen, zu urteilen, ... `riß es uns herum / mit seinem Wandel.´“ In other words: The animal that is so secure through the power of its unfailing instinct (and the lack of intellect, man's questionable gift), and that is so superior to man through its instinct, this same animal would even gain through acquisition of man's mind-- if we should believe the Rilke scholars. But does Rilke really mean that? Doesn't he mean the very opposite?“