Vorlage:Vatikan Franziskus

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Papst Franziskus hat mindestens 22 Mal während seines Pontifikates auf Romano Guardini verwiesen. Dabei zitiert er insbesondere aus dem Werk "Das Ende der Neuzeit". Die Texte von Papst Franziskus sind noch nicht vollständig über vatican.va durchsuchbar, siehe daher: https://www.google.de/search?q=site%3Avatican.va%2Fcontent%2Ffrancesco%2F+%22Guardini%22

  • 2024
  1. Enzyklika Dilexit Nos des Heiligen Vaters Franziskus über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu Christi (24. Oktober 2024) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/20241024-enciclica-dilexit-nos.html; darin Bezug auf Romano Guardinis Deutung von Dostojewskis: "12. Es muss gesagt werden, dass wir ein Herz haben, dass unser Herz mit anderen Herzen koexistiert, die ihm helfen, ein „Du“ zu sein. Da wir dieses Thema nicht ausführlich behandeln können, wollen wir auf eine Romanfigur verweisen, nämlich Dostojewskis Stawrogin. [8 Die Dämonen (1873).] Romano Guardini zeigt ihn als die Verkörperung des Bösen schlechthin, denn sein Hauptmerkmal ist, dass er kein Herz hat: »Stawrogin aber hat kein Herz; so ist sein Geist kalt und entleert, und sein Körper vergiftet sich in Trägheit und „tierischer“ Sinnlichkeit. So kann er auch nicht zum anderen Menschen kommen, und keiner kommt wirklich zu ihm. Denn das Herz ist’s, was Nähe schafft. Durch das Herz bin ich beim anderen, und ist jener bei mir. Nur das Herz kann einlassen, Heimat geben. Innigkeit ist Akt und Sphäre des Herzens. Stawrogin aber ist fern. […] Ja weit weg auch von sich selbst. Auch sich selbst inne ist der Mensch im Herzen, nicht im Geiste. Im Geiste sich innezusein, ist nicht Menschensache. Wenn aber das Herz nicht lebt, steht der Mensch neben sich«. [9 Romano Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk, Mainz/Paderborn 1989, S. 236f.]"
  2. Ansprache von Papst Franziskus bei seiner Begegnung mit Universitätsdozenten im Rahmen seiner Apostolischen Reise nach Luxemburg und Belgien vom 26.-29. September 2024 (27. September 2024) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2024/september/documents/20240927-belgio-docenti-universitari.html; darin spricht er über die Aufgabe von Universitäten als Orte akademischer und kultureller Bildung: "Kulturelle Bildung ist in der Tat niemals ein Selbstzweck, und die Universitäten dürfen nicht das Risiko eingehen, zu „Kathedralen in der Wüste“ zu werden; sie sind ihrem Wesen nach Orte, die Ideen hervorbringen und neue Impulse für das menschliche Leben und Denken und für die Herausforderungen der Gesellschaft liefern, also generative Räume." - "Erweitert die Grenzen des Wissens! Es geht nicht darum, die Begriffe und Theorien zu vervielfachen, sondern darum, die akademische und kulturelle Bildung zu einem lebendigen Raum zu machen, der das Leben begreift und zum Leben spricht." "Die Grenzen zu erweitern und ein offener Raum für Mensch und Gesellschaft zu werden, das ist der bedeutende Auftrag der Universität." Die "Müdigkeit des Geistes" und ein "seelenloser Rationalismus" würden diese Sendung beeinträchtigen. An dieser Stelle verweist Papst Franziskus abermals auf Romano Guardini, dieses Mal auf eine Stelle aus "Gebet und Wahrheit": "Romano Guardini fragte sich: „Warum ist aber der Mensch trotz all des Fortschritts sich selbst so unbekannt und wird es immer mehr? Weil er weithin den Schlüssel zum Wesen des Menschen verloren hat. Das Gesetz unserer Wahrheit sagt, dass der Mensch sich nur von über ihm herab erkennt, von Gott her, weil er nur von Ihm her existiert“ (Gebet und Wahrheit, Mainz/Paderborn 1988, 49)."
  3. Predigt des Heiligen Vaters Franziskus zum Hochfest Christi Himmelfahrt mit Übergabe und Verlesen der Verkündigung des Heiligen Jahres 2025 und zweiter Vesper (9. Mai 2024) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2024/documents/20240509-indizione-giubileo.html; darin zu Guardini: "Wir alle brauchen Hoffnung: unsere manchmal mühseligen und verletzten Lebensgeschichten; unsere Herzen, die nach Wahrheit, Güte und Schönheit dürsten; unsere Träume, die keine Dunkelheit auslöschen kann. Alles, in uns und außerhalb von uns, ruft nach Hoffnung und sucht, auch ohne es zu wissen, die Nähe Gottes. Es scheint uns – so sagte Romano Guardini –, dass unsere Zeit eine Zeit der Ferne von Gott sei, in der sich die Welt mit Dingen füllt und das Wort des Herrn untergeht. Dennoch schreibt er: »Wenn aber einmal die Zeit kommt – und sie wird kommen, nachdem die Dunkelheit durchgestanden ist – und der Mensch Gott fragt: „Herr, wo warst Du doch damals?“, dann wird er wieder die Antwort vernehmen: „Euch näher als je!“ Vielleicht ist Gott unserer frostigen Zeit näher als dem Barock mit der Pracht seiner Kirchen, dem Mittelalter mit der Fülle seiner Symbole, dem frühen Christentum mit seinem jungen Todesmut. […] Er aber erwartet, dass wir Ihm die Treue halten. Daraus könnte ein Glaube erwachsen, nicht weniger gültig, ja reiner vielleicht, härter jedenfalls, als er in den Zeiten des inneren Reichtums je gewesen ist.« (R. Guardini, Die Annahme seiner selbst. Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß, Mainz 1987, 76-77)."
  4. Botschaft des Heiligen Vaters Franziskus zum 58. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel: Künstliche Intelligenz und Weisheit des Herzens: für eine wahrhaft menschliche Kommunikation (24. Januar 2024) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/communications/documents/20240124-messaggio-comunicazioni-sociali.html; darin zu Guardini: "Zunächst einmal lohnt es sich, das Terrain von schwarzmalerischen Lesarten und ihren lähmenden Auswirkungen zu räumen. Romano Guardini, der sich bereits vor hundert Jahren Gedanken über die Technik und den Menschen machte, rief dazu auf, sich nicht gegen das „Neue“ zu versteifen, in dem Bemühen, »eine schöne Welt zu bewahren […], die untergehen muss«. Zugleich warnte er aber auch eindringlich und prophetisch: »Unser Platz ist im Werdenden. Wir sollen uns hineinstellen, jeder an seinem Ort, [...] ehrlich unser Ja dazu sprechen; doch zugleich mit unbestechlichem Herzen fühlend bleiben für alles, was darin zerstörend, unmenschlich ist«. Und er schloss mit den Worten: »Wohl handelt es sich um technische, wissenschaftliche, politische Aufgaben; die aber sind nur vom Menschen her zu lösen. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit«[1 Briefe vom Comer See, Berlin 1927, 93-96.]."
  • 2023
  1. Ansprache bei der Begegnung mit der Welt der Wissenschaft und Kultur an der Fakultät für Informatik und Bionik der katholischen Peter-Pazmany-Universität (Budapest) im Rahmen seiner Apostolischen Reise nach Ungarn (30. April 2023) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2023/april/documents/20230430-ungheria-cultura.html; darin zu Guardini: "Vor einhundert Jahren hatte Romano Guardini, ein großer Intellektueller und Mann des Glaubens, inmitten einer aufgrund der Schönheit ihrer Gewässer einzigartigen Landschaft, eine fruchtbare kulturelle Erkenntnis. Er schrieb: »Dieser Tage ist mir so deutlich zu Bewusstsein gekommen, dass es zwei Arten des Erkennens gibt. Eine führt zur Versenkung in das Ding und den Zusammenhang. Der Erkennende sucht einzudringen, inne zu werden, mitzuleben. Die andere Weise aber packt, zergliedert, ordnet in Fächer, nimmt in Besitz, herrscht« (Briefe vom Comer See, Mainz 1927, S. 52). Er unterscheidet zwischen einem bescheidenen und beziehungsorientierten Erkennen, das ist wie »ein Herrschen durch Dienst; ein Schaffen aus natürlich-gewiesenen Möglichkeiten heraus, das […] gesetzte Grenzen nicht überschritt« (S. 54), und einer anderen Art des Wissens, von dem gilt: es »schaut nicht, sondern analysiert. Es versenkt sich nicht, sondern packt zu« (S. 53). Und in dieser zweiten Art des Erkennens »sind Kräfte und Stoffe in zweckgerichteten Zustand gebracht: Maschinen« (S. 55), und »so bildet sich eine Technik der Beherrschung des lebendigen Menschen aus« (S. 59-60). Guardini verteufelt die Technik nicht, welche es erlaubt, ein besseres Leben zu führen, zu kommunizieren und viele Vorteile zu haben, aber er spürt die Gefahr, dass sie regulierend oder gar dominierend auf das Leben wirkt. In diesem Sinne sah er eine große Gefahr: »während der Mensch alle inneren Bindungen durch organisches Maßgefühl und naturfolgende Bildungsgestalt verliert, während er innerlich bild-, maß-, richtungslos wird, bestimmt er willkürlich seine Ziele, und zwingt die beherrschten Naturkräfte, sie zu verwirklichen« (S. 57). Und er hinterließ der Nachwelt eine beunruhigende Frage: »Was wird aus dem Leben, wenn es in die Gewalt dieser Herrschaft gerät? [...] Was wird, wenn es […] in die Gewalt technischen Zwanges gerat? Ein System von Maschinen legt sich um das Leben. [...] Kann Leben lebendig bleiben in diesem System?« (S. 58-59). Kann das Leben lebendig bleiben? Das ist eine Frage, die man sich gerade an diesem Ort, an dem Informationstechnologie und „bionische Wissenschaften“ vertieft werden, stellen sollte. Was Guardini erahnte, scheint heute nämlich offensichtlich zu sein: Man denke an die ökologische Krise, in der die Natur einfach auf die zweckdienliche Benutzung reagiert, die wir ihr haben zukommen lassen. Man denke an das Fehlen von Grenzen, an die Logik des „es ist machbar, also ist es erlaubt“. Denken wir auch an den Willen, nicht den Menschen und seine Beziehungen in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Individuum, das auf seine eigenen Bedürfnisse zentriert ist, gierig nach Gewinn und unersättlich, die Wirklichkeit zu erfassen. Und denken wir folglich an die Zersetzung gemeinschaftlicher Bindungen, wodurch Einsamkeit und Angst sich von existenziellen Zuständen zu sozialen Zuständen zu verwandeln scheinen."
  • 2022
  1. Apostolisches Schreiben Desiderio desideravi über die liturgische Bildung des Volkes Gottes (29. Juni 2022) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_letters/documents/20220629-lettera-ap-desiderio-desideravi.html
  • 2021
  1. Verleihung des Ratzinger-Preises (13. November 2021) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2021/november/documents/20211113-premio-ratzinger.html - "Wir haben die Namen der größten Gesprächspartner unserer intellektuellen Arbeit gehört: große Meister der Philosophie und der Theologie unserer Zeit, von Guardini und De Lubac, über Edith Stein und Lévinas, Ricœur und Derrida, bis hin zu McIntyre; und weitere könnte man hinzufügen. Sie lehren uns zu denken, um eine immer tiefere Beziehung zu Gott und zu den anderen zu leben, um das menschliche Handeln an den Tugenden und vor allem an der Liebe zu orientieren."
  2. Heilige Messe zum 25. Welttag des geweihten Lebens (2. Februar 2021) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2021/documents/papa-francesco_20210202_omelia-vitaconsacrata.html und https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/consecrated_life/documents/papa-francesco_20210202_omelia-vitaconsacrata.html - "Gerne erinnere ich an dieser Stelle an Romano Guardini, der einmal sagte, die Geduld sei eine Art und Weise, mit der Gott auf unsere Schwachheit antwortet, um uns Zeit zu geben für einen Wandel (vgl. Glaubenserkenntnis, Würzburg 1949, S. 28)."
  • 2019
  1. Apostolische Reise nach Madagaskar: Begegnung mit Priestern, Ordensleuten und Seminaristen im "Collège de Saint Michel" (Antananarivo, 8. September 2019) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2019/september/documents/papa-francesco_20190908_consacrati-madagascar.html - "In gewisser Weise hängt viel von unserem Leben, unserer missionarischen Freude und Fruchtbarkeit von dieser Einladung Jesu zum Lobpreis ab. Wie der weise und heiligmäßige Romano Guardini gerne betonte: »Wer – seiner innersten Gesinnung nach und auch, sobald es dafür Zeit ist, wirklich, im lebendigen Akt – Gott anbetet, ist in der Wahrheit behütet. Er mag noch so vieles falsch machen; noch so sehr erschüttert werden und ratlos sein – im Letzten sind die Richtungen und Ordnungen seines Daseins sicher« (Glaubenserkenntnis, Mainz 1997, 17), im Lobpreis, in der Anbetung."
  2. Schreiben an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland (29. Juni 2019) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/letters/2019/documents/papa-francesco_20190629_lettera-fedeligermania.html - "Diese Haltung der Entäußerung erlaubt es uns auch, die kreative und immer reiche Kraft der Hoffnung zu erfahren, die aus der Armut des Evangeliums geboren wurde, zu der wir berufen sind; sie macht uns frei zur Evangelisierung und zum Zeugnis. So erlauben wir dem Geist, unser Leben zu erfrischen und zu erneuern, indem er es von Sklaverei, Trägheit und nebensächlichem Komfort befreit, die uns daran hindern, hinauszugehen und, vor allem, anzubeten. Denn in der Anbetung erfüllt der Mensch seine höchste Pflicht und sie erlaubt ihm, einen Blick auf die kommende Klarheit zu werfen, die uns hilft, die neue Schöpfung zu verkosten[43 Vgl. Romano Guardini, Glaubenserkenntnis. Mainz 3. Aufl. 1997. S.16.]"
  3. Nachsynodales Apostolisches Schreiben Christus vivit and ie Jungen Menschen und an das ganze Volk Gottes - https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20190325_christus-vivit.html: "160 ... Während es für den jungen Menschen charakteristisch ist, sich vom Unendlichen angezogen zu fühlen, das sich eröffnet und beginnt,[85 Vgl. Romano Guardini, Die Lebensalter. Ihre ethische und pädagogische Bedeutung, Würzburg 31955, 20.] ist es eine Gefahr des Erwachsenenlebens mit seinen Absicherungen und Annehmlichkeiten, diesen Horizont immer mehr einzugrenzen und den der Jugendzeit eigenen Wert zu vergessen." - "212 ... Seien wir nicht so darauf versessen, eine Menge an Lehrinhalten weiterzugeben, und versuchen wir vor allem, die großen Erfahrungen, die das christliche Leben tragen, hervorzurufen und zu festigen. Wie schon Romano Guardini sagte: »In der Erfahrung der großen Liebe« wird »alles Geschehende […] zu einem Begebnis innerhalb dieses Bezuges.«[Romano Guardini, Das Wesen des Christentums / Die neue Wirklichkeit des Herrn, Mainz 71991, 14.]
  • 2018
  1. An die Teilnehmer des Kongresses »Wohnt Gott nicht mehr hier? Veräußerung von Gotteshäusern und integrierte Verwaltung der kirchlichen Kulturgüter« (Päpstliche Universität Gregoriana, 29.-30. November 2018) (29. November 2018) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2018/documents/papa-francesco_20181129_messaggio-convegno-beniculturali.html - "Den Inhalten des kirchlichen Lehramts folgend können wir daher gleichsam einen theologischen Diskurs über die Kulturgüter erarbeiten, wenn wir in Betracht ziehen, dass diese an der heiligen Liturgie, der Evangelisierung und der Übung der Nächstenliebe teilhaben. Sie gehören nämlich in erster Linie zu jenen »Dingen« (res), die gottesdienstliche Gegenstände sind (oder waren), »heilige Zeichen«, wie der Theologe Romano Guardini sagt (Von heiligen Zeichen, Kevelaer 2008), »res ad sacrum cultum pertinentes«, gemäß der Definition der Konzilskonstitution Sacrosanctum concilium (Nr. 122). Der Glaubenssinn der Gläubigen spürt, dass die für den Gottesdienst bestimmten Räume und Gegenstände eine Art bleibende Prägung besitzen, die auch dann nicht nachlässt, wenn sie diese Bestimmung verloren haben."
  2. Predigt am Palmsonntag zum 33. Weltjugendtag (25. März 2018) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2018/documents/papa-francesco_20180325_omelia-palme.html - "Denjenigen, die sich selbst für gerecht und dem Gesetz und den rituellen Geboten „treu“ halten, erscheint dieser Freudenjubel als aufmüpfig. Er wird als Ärgernis erregender Unfug empfunden.[1]Vgl. R. Guardini, Der Herr, Würzburg 81991, S. 369f.]"
  • 2017
  1. Apostolische Reise nach Myanmar und Bangladesch: Pressekonferenz auf dem Rückflug von Bangladesh (2. Dezember 2017) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2017/december/documents/papa-francesco_20171202_viaggioapostolico-bangladesh-voloritorno.html - "Ich komme auf eine Sache zurück, die von Guardini ist, sie ist nicht von mir. Es gibt zwei Formen von „Unkultur“: Die erste Unkultur ist diejenige, die Gott uns gegeben hat, um daraus die Kultur zu machen, durch die Arbeit, durch die Forschung und so weiter, Kultur machen. Denken wir an die medizinischen Wissenschaften, so viel Fortschritt, Kultur, an die Mechanik, an viele Dinge. Und der Mensch hat die Sendung eine Kultur zu machen ausgehend von der empfangenen Unkultur. Aber kommen wir zum Punkt, an dem der Mensch mit dieser Kultur die Fähigkeit hat, eine andere Unkultur zu machen: Denken wir an Hiroshima und Nagasaki."
  2. Videobotschaft von Papst Franziskus an die Teilnehmer am 3. Internationalen Symposium über das Apostolische Schreiben "Amoris Laetitia", das das Nationalbüro für Familienpastoral organisiert hat (11. November 2017) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2017/documents/papa-francesco_20171111_videomessaggio-simposio-amorislaetitia.html - "Romano Guardini hat in einem seiner Texte über das Thema des Gewissens den Weg gewiesen, wie man das wahre Gute sucht: »Aus dieser Selbstverfangenheit komme ich nur heraus, wenn ich einen Punkt finde, der nicht Ich ist; eine ›Höhe über mir‹. Ein Etwas, ein Festes, ein Wirkendes, das in meinem Inneren zur Geltung kommt. Hier stehen wir am Kernpunkt […], an der religiösen Wirklichkeit. Jenes ›Gute‹ […] ist etwas Lebendiges […] Es ist die Wertfülle des lebendigen Gottes selbst« (Romano Guardini, Das Gute, das Gewissen und die Sammlung, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1952, S. 47)."
  3. Ostervigil (15. April 2017) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2017/documents/papa-francesco_20170415_omelia-veglia-pasquale.html15/04/2017 - "Das am Kreuz entrissene, zerstörte, vernichtete Leben ist wieder erwacht und schlägt wieder (vgl. R. Guardini, Der Herr, Würzburg 1951, S. 479)."
  4. An die Mitglieder des italienischen Komitees für Biosicherheit, Biotechnologie und Wissenschaften des Lebens (10. April 2017) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2017/april/documents/papa-francesco_20170410_biotecnologie.html - "Die große Gefahr besteht darin, dass die Bürger und manchmal auch jene, die sie vertreten und regieren, die Ernsthaftigkeit der sich stellenden Herausforderungen, die Komplexität der zu lösenden Probleme und die Gefahr, die Macht, die die Wissenschaften und die Technologien des Lebens in unsere Hände legen, schlecht zu gebrauchen, nicht in ganzem Umfang wahrnehmen (vgl. Romano Guardini, Das Ende der Neuzeit. Ein Versuch zur Orientierung, Basel 1950, S. 102-103)."
  • 2016
  1. Weihnachtsempfang für die römische Kurie (22. Dezember 2016) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2016/december/documents/papa-francesco_20161222_curia-romana.html - "Weihnachten ist also das Fest der liebenden Demut Gottes, des Gottes, der die Ordnung des logisch Selbstverständlichen, die Ordnung des Folgerichtigen, des Dialektischen und des Mathematischen auf den Kopf stellt. In dieser Umkehrung liegt der ganze Reichtum der göttlichen Logik, die die Begrenztheit unserer menschlichen Logik durcheinander wirft (vgl. Jes 55,8-9). Romano Guardini sagte: » Welche Umwertung aller dem Menschen gewohnten Werte – nicht nur der menschlichen, auch der göttlichen! Wahrlich, dieser Gott wirft alles um, was der Mensch im Hochmut […] von sich aus aufbaut «.[3] Zu Weihnachten sind wir aufgefordert, mit unserem Glauben „Ja“ zu sagen – nicht zum Herrscher über das All und auch nicht zu den edelsten Vorstellungen, sondern gerade zu diesem Gott, der der Demütig-Liebende ist."
  2. Apostolische Reise nach Polen: Begegnung mit den polnischen Bischöfen in der Kathedrale von Krakau (27. Juli 2016) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2016/july/documents/papa-francesco_20160727_polonia-vescovi.html27/07/2016 - "Gott hat uns einen Zustand der „Wildnis“ anvertraut, damit wir aus ihr Kultur machen; und dann tun wir mit dieser Kultur Dinge, die uns in den Zustand der „Wildnis“ zurückversetzen (vgl. Romano Guardini, Das Ende der Neuzeit, Würzburg 1950, S. 95-96)!"
  • 2015
  1. Enzyklika Laudato si’ über die Sorge für das gemeinsame Haus (24. Mai 2015) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20150524_enciclica-laudato-si.html
  2. Ansprache von Papst Franziskus an die Teilnehmer der Konferenz der "Romano-Guardini-Stiftung" (13. November 2015) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/november/documents/papa-francesco_20151113_romano-guardini-stiftung.html - - Zitat wäre zu umfangreich
  3. Ansprache bei der Begegnung mit den Teilnehmern der Konferenz »Moderne Sklaverei und Klimawandel: die Verpflichtung der Städte« (21. Juli 2015) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/july/documents/papa-francesco_20150721_sindaci-grandi-citta.html21/07/2015 - "Ich möchte mit einer Überlegung abschließen, die nicht von mir stammt, sondern vom Theologen und Philosophen Romano Guardini. Er spricht von zwei Formen der »Unkultur«: die »Unkultur«, die Gott uns übergeben hat, damit wir sie in Kultur verwandeln, und deshalb hat er uns den Auftrag gegeben, für die Erde Sorge zu tragen, sie wachsen zu lassen, über sie zu herrschen; und die zweite »Unkultur«, wenn der Mensch diese Beziehung zur Erde nicht respektiert, sich nicht um sie sorgt – die biblische Erzählung, eine Deutung auf mystischer Ebene, ist da sehr klar. Wenn der Mensch sie nicht schützt, dann macht er sich zum Herrn jener Kultur und beginnt, sie davon wegzuführen, und das heißt Unkultur: er führt sie aus der Bahn, verliert die Kontrolle über sie und wird zum Schöpfer einer zweiten Form der »Unkultur«: Atomenergie ist etwas Gutes, sie kann helfen. Bis hierher ist das in Ordnung, aber denken wir an Hiroshima und Nagasaki. Das heißt sie wird Ursache von Katastrophen und Zerstörung, um ein altes Beispiel zu bringen. Unter allen Formen der Unkultur, wie die, die Sie behandelt haben, ist es heute jene zweite Form der Unkultur, die den Menschen vernichtet."
  4. Sri Lanka - Philippinen: Pressekonferenz mit dem Heiligen Vater auf dem Flug von Colombo nach Manila (15. Januar 2015) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/january/documents/papa-francesco_20150115_srilanka-filippine-incontro-giornalisti.html15/01/2015 - "Nur ein Wort von Guardini möchte ich erwähnen, das eine ziemlich gute Erklärung gibt. Er sagt: Die zweite Art der Wildnis ist die schlechte. Die erste ist die Wildnis, die wir mit der Schöpfung empfangen, um aus ihr Kultur zu machen. Wenn du dich ihrer aber zu sehr bemächtigst und zu weit gehst, richtet sich diese Kultur gegen dich. Denken wir an Hiroshima. Es entsteht eine „nicht-kulturelle Kultur“, die von der Art der zweiten Wildnis ist (vgl. Das Ende der Neuzeit, Würzburg 1950, S. 95-96)."
  • 2013
  1. Apostolisches Schreiben "Evangelii Gaudium" über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute (24. November 2013) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html - "224. Bisweilen frage ich mich, wer diese sind, die sich in der heutigen Welt wirklich dafür einsetzen, Prozesse in Gang zu bringen, die ein Volk aufbauen; nicht, um unmittelbare Ergebnisse zu erhalten, die einen leichten politischen Ertrag schnell und kurzlebig erbringen, aber nicht die menschliche Fülle aufbauen. Die Geschichte wird die letzteren vielleicht nach jenem Kriterium beurteilen, das Romano Guardini dargelegt hat: » Der Maßstab, an welchem eine Zeit allein gerecht gemessen werden kann, ist die Frage, wie weit in ihr, nach ihrer Eigenart und Möglichkeit, die Fülle der menschlichen Existenz sich entfaltet und zu echter Sinngebung gelangt «.[182: Das Ende der Neuzeit, Würzburg 91965, S. 30-31.]"
  2. Enzyklika "Lumen fidei" über den Glauben (29. Juni 2013) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/encyclicals/documents/papa-francesco_20130629_enciclica-lumen-fidei.html - "Dann versteht man auch, warum außerhalb dieses Leibes, außerhalb dieser Einheit der Kirche in Christus — dieser Kirche, die nach den Worten Romano Guardinis die »geschichtliche Trägerin des vollen Blicks Christi auf die Welt«[16: Vom Wesen katholischer Weltanschauung (1923), in: Unterscheidung des Christlichen. Gesammelte Studien 1923-1963, Mainz 19632, 24.] ist — der Glaube sein „Maß" verliert, nicht mehr sein Gleichgewicht findet, den nötigen Raum, um sich zu stützen. Der Glaube hat eine notwendig kirchliche Gestalt; er wird vom Innern des Leibes Christi aus bekannt, als konkrete Gemeinsamkeit der Gläubigen. Von diesem kirchlichen Ort her macht er den einzelnen Christen offen für alle Menschen."
  3. Inbesitznahme der Kathedra Des Bischofs von Rom (7. April 2013) - https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2013/documents/papa-francesco_20130407_omelia-possesso-cattedra-laterano.html - "Ein großer deutscher Theologe, Romano Guardini, sagte, dass die Geduld Gottes auf unsere Schwäche antwortet und dies die Rechtfertigung unserer Zuversicht, unserer Hoffnung ist (vgl. Glaubenserkenntnis, Würzburg 1949, S. 28). Das ist wie ein Zwiegespräch zwischen unserer Schwachheit und der Geduld Gottes. Ein Dialog – wenn wir diesen Dialog führen, schenkt er uns Hoffnung."