Max Josef Metzger
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Max Josef - mitunter auch Max Joseph Metzger (1887-1944)
Biographie
- 1905-1910 Studium der Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau und Freiburg im Üechtland (Freiburg in der Schweiz, Fribourg)
- 1910/11 Dr. theol.
- 1911 Priesterweihe
- Divisionspfarrer im Ersten Weltkrieg; aufgrund der Kriegserfahrungen Pazifist
- 1915 Generalsekretär des Kreuzbund-Verbandes abstinenter Katholiken in Graz, dort Gründer und Hauptleiter einer Volksheilzentrale
- gemeinsam mit Hermann Hoffmann, dem Mitgründer der Quickbornbewegung, erstes katholisches Mitglied des Internationalen Versöhnungsbundes
- Mitgründer des Friedensbundes Deutscher Katholiken, des Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz;
- 13.-15. Juni 1919 Rede auf dem 8. Deutschen Pazifistenkongreß in Berlin
- 1919 Mitgründer (gemeinsam mit Wilhelm Impekoven) und später Generalleiter des Säkularinstituts Christkönig-Institut Meitingen; Ordensname „Bruder Paulus“ (1923 bischöflich approbiert in der Diözese Brünn)
- kurzzeitig Quickborn-Mitglied
- 1920 Teilnehmer am Welt-Esperanto-Kongreß in The Hague
- Esperanto-Vertreter, 1921 bis 1924 Herausgeber des Magazins "Katolika Mondo"
- 1923 Redner auf dem Kongreß der Internationalen Friedensliga in Den Haag
- ab 1923 Einsatz für die Einheit der Christen
- 1927 Teilnehmer an der Konferenz von Lausanne; Kontakte zu ökumenisch gesinnten Theologen
- 1928 Umsiedlung von Graz nach Meitingen bei Augsburg, um die dortige Trinkerheilstätte des Deutschen Caritasverbandes zu leiten
- 1933 zunächst Vertreter einer „konstruktiven Zusammenarbeit“ mit dem NS-Staat, um „Schlimmeres“ zu verhüten (Denkschrift); aufgrund seiner persönlichen Ablehnung des Nationalsozialismus erstmals im Visier der Gestapo
- 23. bis 26. Januar 1934 erste kürzere Verhaftung wegen seiner Schrift "Die Kirche und das neue Deutschland"
- Winter 1938/39 Gründung der "Bruderschaft Una Sancta", die er aber nicht als Organisation, sondern als losen Bund ("Unionsbruderschaft") verstand, allerdings im Rahmen einer "Mitgliedschaft".
- Pfingsten 1939 Erste Ökumenische Begegnung in Meitingen
- 9. November bis 4. Dezember 1939 weitere kürzere Verhaftung
- Winter 1939/40 Verlegung seines Wohnsitzes nach Berlin in die dort seit 1936 bestehende Niederlassung der Christkönigsgesellschaft im Piusstift in Berlin-Wedding (Willdenowstraße 8); von dort aus Seelsorger in St. Joseph
- 29. Juni 1943 Verhaftung nach dem Verrat durch die in die Una-Sancta-Bewegung eingeschleußte Gestapoagentin Dagmar Imgart, die für Metzger das Memorandum „Demokratisches Manifest“ an den Erzbischof Eidem überbringen sollte
- 14. Oktober 1943 Verurteilung zum Tode durch Roland Freisler
- 17. April 1944 Hinrichtung
- 1947 Verurteilung der Denunziantin zu zehn Jahren Internierungslager; 1950 Entlassung
- erst der Bundesgerichtshof erklärte das Todesurteil als Terrorurteil
- 1994 Denkmal am Max-Josef-Metzger-Platz in Berlin
- erst 1997 posthume Aufhebung des Todesurteils durch das Landgericht Berlin
- 1999 Aufnahme als Glaubenszeuge ins „Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts
- 2006 Eröffnung des diözesanen Seligsprechungsprozess im Erzbistum Freiburg, dessen Akten 2014/15 an Rom übergeben wurden
- 14. März 2024 Anerkennung von Metzgers Martyrium durch Papst Franziskus als letzte Voraussetzung für die Seligsprechung
- 17. November 2024 Vollzug der Seligsprechung im Festgottesdienst im Freiburger Münster durch Kardinal Koch (Sein Gedenktag ist der 17. April)
Bibliographie zu Guardini
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