Hanns Lilje

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Johannes Ernst Richard „Hanns“ Lilje (1899-1977) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe und Kunsthistoriker, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Hannover und stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland

Biographie

  • 1924 Ordination in den evangelischen Pfarrdienst
  • 1925 bis 1927 Studentenpfarrer in Hannover
  • 1927 bis 1935 Generalsekretär der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung
  • 1932 Dr. theol. in Zürich mit einer Arbeit zu Martin Luthers Geschichtsanschauung
  • 1932 Vizepräsident des Christlicen Studenten-Weltbundes
  • 1933 begrüßte er die Machtübernahme durch die NSDAP als „neuen deutschen Morgen“;
  • Mitgründer (gemeinsam mit Walter Künneth) der „Jungreformatorischen Bewegung“ als Antwort auf die abgelehnte Gleichschaltung der Kirchen durch die „Glaubensbewegung Deutsche Christen“; den Gründungsaufruf unterschieben nach und nach viele Theologen unterschiedlicher Richtungen, auch Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller
  • 1935 bis 1945 Generalsekretär des Lutherischen Weltkonvents
  • 1941 Aufsatz „Der Krieg als geistige Leistung“ (1969 wiederentdeckt und als religiöse Verherrlichung des Kriegserlebnisses kritisiert, was Lilje unter Verweis auf einen ähnlichen Aufsatz von Alfred Delp zurückwies)
  • 1944/45 Verhaftung wegen seiner seelsorgerlichen Kontakte zu Mitgliedern des Kreisauer Kreises, Gestapohaft in Berlin und Nürnberg; Volksgerichtshofprozesse unter Freisler
  • Juli 1945 Oberlandeskirchenrat in Hannover
  • Mitglied des Rates der neu gegründeten Evangelischen Kirche in Deutschland
  • 1945-1957 Präsident des Zentralausschusses für die Innere Mission
  • Oktober 1945 Mitunterzeichner des Stuttgarter Schuldbekenntnisses; forderte bald nach Kriegsende einen Schlussstrich in Sachen „Vergangenheitsbewältigung“
  • 1947 Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
  • 1947-1952 Mitglied des Exekutivkomitees des Lutherischen Weltbundes
  • 1948 Mitglied des Zentralkomitees des Weltrates der Kirchen
  • 1949 bis 1967 stellvertretender Ratsvorsitzender der EKD
  • ab 1950 Abt des Kloster Loccum
  • 1951 Gründer des Kronberger Kreises (gemeinsam mit Eberhard Müller und Reinold von Thadden)
  • 1952-1957 Präsident des Lutherischen Weltbundes
  • 1955-1969 Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)
  • Mitglied des Präsidiums der Konferenz Europäischer Kirchen
  • seit 1961 Mitglied des Exekutivkomitees
  • seit 1968 Mitglied des Präsidiums des Ökumenischen Rates der Kirchen
  • 1961 Verhinderung seiner Nachfolge zum Ratsvorsitzenden der EKD durch das Veto der Mitgliedskirchen aus der DDR, nachdem die DDR-Regierung ihn aufgrund seiner Zustimmung zur westdeutschen Wiederbewaffnung als „NATO-Bischof“ ablehnte

Bibliographie zu Guardini

  • 2 Treffer von 1952 bis 1955