Martin Mosebach

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Martin Mosebach (* 1951) ist ein deutscher Schriftsteller.

Biographie

  • Sohn einer römisch-katholischen Mutter und eines evangelischen Vaters, der als Arzt und Psychotherapeut praktizierte
  • Studierte der Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und Bonn
  • 1979 Zweites Staatsexamen
  • gegen Ende seines Referendariats: Beginn der Schriftstellerei
  • seit 1980 freier Schriftsteller in Frankfurt am Main
  • 1983 Erstlingswerk Das Bett (1983)
  • 2002/2007 In seinem Buch "Häresie der Formlosigkeit" kritisiert Mosebach die Liturgiereform infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils heftig und forderte eine Rückkehr zur Tridentinischen Messe forderte. Dabei übte er insbesondere - ohne Guardini selbst explizit zu nennen - die Liturgische Bewegung, der er vorwarf, mit der unantastbar-sakrale Liturgie experimentiert zu haben.
  • 2007 Georg-Büchner-Preis
  • 2010/2022 Mosebach sieht den Missbrauchsskandal als tristen Höhepunkt der nachkonziliären Entwicklung und "beschämendste Frucht jeder Ideologie des ‚Aggiornamento‘, die die letzten vierzig Jahre prägte". Stattdessen sei zur Bewältigung der Missbrauchskrise „eine Wiederherstellung der Disziplin, ein Anziehen der Zügel, eine Beendigung der Verschluderung und eine Rückkehr zur überlieferten Ordnung“ erforderlich.
  • 2012 Essay Kunst und Religion über das Verhältnis von Blasphemie und Gewaltmonopol des Staates
  • 2012/13 Fellow des Internationalen Kollegs Morphomata an der Universität Köln
  • 2013 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Mai 2015 scharfe Kritik an Papst Franziskus, dem er Desinteresse an Theologie vorwarf.
  • 2017 Erstunterzeichner der "Correctio Filialis", einer "Zurechtweisung" an Papst Franziskus, die im September 2017, in der man ihm vor allem in Bezug auf das apostolische Schreiben "Amoris laetitia" die "Verbreitung von Häresien" vorwarf.

Bibliographie zu Guardini

  1. „Liturgie heißt: Gott agiert“. Was bleibt zehn Jahre nach dem Motu proprio Summorum pontificum zur Reform der Liturgie zu sagen? Ein Disput zwischen dem Präfekten der Glaubenskongregation Kardinal Gerhard Müller und dem Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach. Von Regina Einig und Oliver Maksan, in: Die Tagespost vom 2. Juni 2017 - https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/liturgie-heisst-gott-agiert-art-179064: "Die liturgische Bewegung auf der anderen Seite nährte einen Archäologismus, eine „wissenschaftliche“ Suche nach einer „Urform“, vor der Papst Pius XII. ebenso nachdrücklich wie vergeblich warnte. Auch bei den Messexperimenten auf Burg Rothenfels mit Romano Guardini gab es nicht mehr das Gefühl, Liturgie sei unantastbar. Und „sakral“ heißt zunächst einmal unantastbar."

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