Theopil Spoerri

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Theophil Spoerri (1890-1974), war ein Schweizer Romanist

Biographie

  • entstammt einer Methodistenpredigerfamilie
  • 1912 bis 1922 Gymnasiallehrer in Bern,
  • 1916 Dr. phil. in Bern über "Il dialetto della Valsesia" (Milano 1918)
  • 1922 bis 1956 ordentlicher Professor für romanische Philologie an der Universität Zürich
  • 1932 Dekan
  • 1940 Mitbegründer und erster Präsident des antinationalsozialistischen Gotthardbundes
  • 1942-1951 gemeinsam mit Emil Staiger Herausgeber der Zeitschrift Trivium. Schweizerische Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Stilkritik heraus.
  • nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Vetter, den methodistischen Theologen Theophil Spörri (1887–1955)

Bibliographie zu Guardini

  • 3 Treffer von 1929 bis 1955
  1. Präludium zur Poesie. Eine Einführung in die Deutung des dichterischen Kunstwerks, 1929, zu Romano Guardini S. 97 und 327 (S. 97: Die Kierkegaardschen Grundbegriffe sind gedeutet worden nach Guardini Nr. 34.2) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=g0VDAAAAIAAJ
  2. Die Aktualität Dantes, 1945 [neu aufgenommen] - [Monographie] - -; auch in ders.: Einführung in die Göttliche Komödie, 1946 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=iROlQxqvBiAC, zu Romano Guardini:
    1. 1945, S. 45-47; 1946, S. 352-353: "In Dantes Werk", sagt Romano Guardini, "geht es um das gleiche Ungeheure, wie in den Domen der mittelalterlichen Architekten und den Summen der scholastischen Denker: die Gestalt zu bauen, worin die Fülle des Daseins zur Einheit gelangt. Die Ordnung zu finden , worin jedes Ding seinen Platz hat. Heilige Herrschaft aufzurichten, in welcher alles Sein auf dem Sinn ruht alle Macht auf dem Recht, und alles Gehorchen in die Freiheit führt. Hierarchie, die nach der Definition des heiligen Bonaventura bedeutet, daß jedes Einzelne seinen Sinn in sich trage, aber zugleich für die anderen da sei; jedes auf dem Vorhergehenden ruhe und das Folgende begründe; sich selbst ausdrücke, aber zugleich das Ganze gegenwärtig bringe. Das hat Dante bis zu einem unbegreiflich hohen Maße gestaltet.» (Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie. Leipzig 1937.) Das größte aber an Dante ist nicht sein Sagen, sondern sein Versagen. Er kommt immer wieder an eine Grenze, wo die Gewalt des Erlebten ihm die Sprache verschlägt. «Über das Menschliche hinausgehen mit Worten kann man nicht ... Trasumanar significar per verba / non si poria ..." (Par. 1, 70). Es wäre ihm wohl ein leichtes gewesen, in Worten eine höchste Harmonie, ein abgerundetes Ganzes herzustellen. Das will er nicht, das kann er ehrlicherweise nicht. Denn das Ganze liegt nie im Bereich des Einzelnen, und alle Akkorde, die der Mensch in seiner Vereinzelung erzeugt, sind künstliche Harmonisierungen. Aber die Schranke, an der die Einbildungskraft und das Gestaltungsvermögen Dantes zerbrechen, ist nicht individuelle Beschränktheit, sie ist im eigentlichen Sinn "Grenze der Menschheit" und darum "Saum des Göttlichen". Nur weil er das Höchste, was dem Menschen zugänglich ist, zu erreichen versucht hat, ist er an den Rand des Unzugänglichen gekommen, sein platonischer Höhenflug ist die Voraussetzung seines letzten Zusammenbrechens vor dem Allerhöchsten. Im letzten Gesang häufen sich alle Widersprüche in der Gestalt des fleischgewordenen Wortes. Das Gesicht des "Menschensohnes", erscheinend im vollkommenen Kreis der Dreieinigkeit, ist die letzte Vision Dantes. Vergeblich versucht er zu begreifen, wie in dem ewigen Kreis das Bild des vergänglichen Menschenangesichtes stehe: "So wie der Geometer alle Kräfte spannt, den Kreis zu messen, mit seinem Denken aber das Prinzip nicht findet, das er braucht also war ich vor jener neuen Schau: Sehn wollte ich, in welcher Art das Angesicht dem Kreis geeint war, und die Weise, wie's in ihm stand» (Übersetzung Guardini)"
    2. 1946, S. 412: "(64), zu S. 159: R. Guardini, Vom Geist der Liturgie. 12. Aufl. Freiburg i. Br. 1922. K. Vossler (58) S. 745."
    3. 1946, S. 413: "(74) zu S. 218: R. Guardini, Unterscheidung des Christlichen. Mainz 1935. "Bei Dante finden wir einen geradezu überwältigenden Verleiblichungswillen ... Ja, so groß ist dieser Verleiblichungswille, daß eine besondere Theorie konstruiert wird, um ihm genügen zu können." Purg. 25, 79 ff. (S. 451)."
  3. Der verborgene Pascal. Eine Einführung in das Denken Pascals als Philosophie für den Menschen von Morgen, Hamburg 1955 [Mercker 2116] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=0YsYAAAAMAAJ; zu Romano Guardini:
    1. in den Anmerkungen S. 174-177 (kurze Auseinandersetzung mit einigen Thesen von Guardinis Christliches Bewußtsein) - S. 177: "In den letzten Forderungen gehen wir mit Guardini einig: "So gehört Pascal - der an uns gekommene - in die Reihe jener untereinander wieder tief verschiedenen Geister, deren erster Sokrates ist. Ein Konstrukteur von größter Energie, der doch in der Geschichte nicht als solcher wirkt, sondern als Beweger. Ein Geist von absolutem Willen zur Eindeutigkeit, der dennoch in beunruhigender Unbestimmtheit steht - welche Unbestimmtheit aber nicht aus mangelnder Präzision des Verstandes, sondern aus den Spannungen der in ihm selbst wirkenden Mächte kommt. Diese waren so gewaltig und hart gegeneinandergestellt, daß eine wirkliche Aufarbeitung in der karg zugemessenen Schaffenszeit nicht gelingen konnte. Im Grunde genommen hat Pascal das Spiel seines Leben REMIS gelassen. Er hat die Probleme stehenlassen und sein Herz in Gottes Hand gegeben. Den Abschluß hat er nicht durch Beweis und Definition, sondern durch das Schweigen gezogen" (S. 18)."
    2. S. 181, S. 184, S. 192 und 198

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