Ulrich Neymeyr
Aus Romano-Guardini-Handbuch
Ulrich Neymeyr (* 1957) ist römisch-katholischer Bischof von Erfurt
Biographie
- 1975 Eintritt ins Mainzer Priesterseminar; Studium der Philosophie und Katholischen Theologie in Mainz
- 1982 Priesterweihe durch Mainzer Bischof Hermann Kardinal Volk; anschließend Kaplansstellen in St. Franziskus, Mainz-Lerchenberg, und Maria Königin, Mainz-Drais.
- 1984 Freistellung für ein Promotionsstudium, das durch ein Graduiertenstipendium des Landes Rheinland-Pfalz gefördert wurde
- 1987 Dr. theol. mit der Arbeit: „Die christlichen Lehrer im zweiten Jahrhundert. Ihre Lehrtätigkeit, ihr Selbstverständnis und ihre Geschichte“
- 1987-1993 Subregens und Ökonom des Mainzer Priesterseminars
- 1993 Leiter zweier Pfarrgemeinden in Rüsselsheim
- 2000 Pfarrer in Worms-Horchheim bei gleichzeitiger Leitung der Pfarreien Worms-Wiesoppenheim und Worms-Heppenheim/Offstein
- 2003 Weihbischof von Mainz; Bischofsweihe durch Karl Kardinal Lehmann mit den Mitkonsekratoren Karl Josef Rauber und Wolfgang Rolly
- 2014 Ernennung zum Bischof von Erfurt
Bibliographie zu Guardini
- Wann Judas Iskariot hätte gehen müssen. Predigt von Bischof Ulrich am Gründonnerstag, 17. April 2025, in der Severikirche [Artikel] - https://www.bistum-erfurt.de/presse_archiv/nachrichtenarchiv/detail/wann-judas-iskariot-haette-gehen-muessen/ (Bezug zu Guardini, Der Herr)
- "Der 1968 verstorbene Priester, Theologe und Religionsphilosoph Romano Guardini beschreibt in seinem Buch „Der Herr“ sehr eindrücklich die Person des Judas Iskariot: „Judas muss mit einer wirklichen Bereitschaft zum Glauben und zur Nachfolge gekommen sein (…). Er war zum Apostel berufen und konnte auch wirklich einer sein. Dann muss aber die Bereitschaft zur Umkehr erlahmt sein. Wann das geschah, wissen wir nicht; vielleicht in Kafarnaum, als Jesus die Eucharistie verhieß und den Zuhörern die Rede unerträglich schien. Damals wendete sich die öffentliche Meinung von Jesus ab und auch viele seiner Jünger gingen nicht mehr mit ihm. Da muss die Erschütterung bis in den engsten Kreis gedrungen sein, denn Jesus hat die Zwölf nicht umsonst gefragt, wollt auch ihr gehen? Zu glauben im vollen Sinne des Wortes, war keiner von ihnen fähig. Petrus tat das Höchste, was ihnen möglich war, als er sich sozusagen mit einem Sprung ins Vertrauen hinein rettete. (mit der Frage) Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. (…) Vielleicht ist damals der Glaube im Herzen des Judas erloschen. Dass er dann nicht ging, sondern blieb als einer von den Zwölfen, war der Beginn des Verrats. Warum er blieb, kann man nicht sagen. Vielleicht hat er doch noch eine Hoffnung gehabt innerlich durchzukommen oder er hat sehen wollen, wie die Dinge gehen würden.“ soweit Romano Guradini (Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Wirken Jesu Christi (Würzburg 1940), S. 437f.) Romano Guardini schlägt eine Brücke von der großen Brotrede Jesu im sechsten Kapitel des Johannes-Evangelium bis hin zum Letzten Abendmahl. Nach der wunderbaren Brotvermehrung offenbarte sich Jesus als das Brot des Lebens: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6,34) Dann heißt es weiter: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ (Joh 6,51) Als sich daraufhin Protest erhob, fuhr Jesus fort: „Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“ (Joh 6,55f.) Nach diesen Worten haben sich viele Menschen von Jesus abgewandt und Romano Guardini ist der Meinung, es wäre der richtige Zeitpunkt auch für Judas Iskariot gewesen, sich von Jesus zu trennen. Aber das hat er nicht getan."
Internet
- Wikipedia-Biographie - https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Neymeyr