Wilhelm Dilthey

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Wilhelm Dilthey (1833-1911) war ein deutscher Theologe, Gymnasiallehrer und Philosoph.

Grundzüge

Dilthey entwickelte eine Lebensphilosophie als Fundament seiner verstehenden Psychologie und eine Hermeneutik der Geisteswissenschaften, die er von den Naturwissenschaften abgrenzte. Dazu gehört auch ein Deutungsschema für die Typologie ("Typen der Weltanschauung") der unterschiedlichen, sich widersprechenden gescheiterten metaphysischen Weltanschauungs.

Einfluss auf Guardini

Guardini übernimmt von ihm Begriffe wie Wirklichkeitswissenschaft, Erfahrungswissenschaft, (Welt-)Anschauung und entwickelt sie weiter.

Sekundärbibliographie zu Guardini und Dilthey

  • Helmut Kuhn betont (in: Hochland, 1960, S. 224; dann in: Romano Guardini: der Mensch und das Werk, 1962, S. 70): "Diese Besinnung auf die Neuzeit als den uns zugeteilten Schicksalsraum ist eine Vorbesinnung , und die sich aus ihr ergebende geschichtsphilosophische Sicht ist als solche noch nicht "christlich" zu nennen. Sie ist in wesentlichen Punkten der Neuzeitanalyse verpflichtet, wie wir sie bei Dilthey und in der nachdiltheyschen Geistes- und Geschichtswissenschaft finden, und sie kann auch von denen akzeptiert werden, die der Absicht Guardinis fremd oder gar feindlich gegenüberstehen. Aber sie ist offen auf den christlichen Glauben hin. Diese Offenheit ergibt sich aus ihrer strengen Ausrichtung auf die jeweilige Haltung des Menschen als das Substrat der Geschichte. Das Pragmatische wird auf Andeutungen reduziert, und Mittelalter bedeutet vor allem "mittelalterlicher »mittelalterlicher Mensch«, Neuzeit »neuzeitlicher Mensch«. In dieser anthropologisch-vergeistigten Form ist die Geschichtsphilosophie ein wesentlicher Bestandteil von Guardinis Denken. Gibt sie doch den Rahmen her, in den die Interpretationen zu Pascal, Hölderlin, Kierkegaard, Nietzsche [...]"

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