Bibliographie

Aus Romano-Guardini-Handbuch
Primärbibliographie - Sekundärbibliographie

Eine möglichst vollständige Guardini-Bibliothek zu erstellen, war von Beginn an eine schwierige Angelegenheit. Kaum glaubte man, man habe "Alles über Guardini" gesammelt, war es nicht nur überholt, sondern als noch "bruchstückhaft" erkannt. Eine wiki-gestützte Online-Bibliographie stellt zwar eine schnellere Möglichkeit zur Aktualisierung mit neuen Funden und aktuellen Jahrgängen dar, allerdings wird auch sie nie den Anspruch der Vollständigkeit erheben können. Vielmehr ist sie auf Hinweise von außen angewiesen, um möglichst aktuell zu bleiben.

Primärbibliographie

Dies war bei der Primärbibliographie an sich nicht zu vermuten. Aber selbst die Erstellung einer Primärbibliographie ist ein großes Unterfangen, weil Guardini selbst keine eigene Bibliographie geführt hat.

Erst nach 1945 beauftragte Guardini zunächst den jungen Walter Lipgens und dieser erstellte nach den Angaben Guardinis, der Verlage und seiner eigenen Kenntnisse einen ersten Entwurf. Er kam aber nicht zur Veröffentlichung.

Auf dieser und anderen Grundlagen begann dann Guardinis Freund Johannes Spörl seine Aufzeichnungen zu einer einer Guardini-Bibliographie zu vervollständigen. Doch auch er führte den Plan nicht zu Ende.

Erst nach dem Tod Guardinis beauftragte das von Guardini eingesetzte Sachverständigengremium für seinen Nachlass Hans Mercker damit sowohl eine Primärbibliographie als auch eine Sekundärbibliographie zu erstellen. Diese wurde schließlich 1978 durch die Katholische Akademie in Bayern veröffentlicht.

Doch kurz darauf wies Berthold Gerner Mercker und die Akademie auf eine Vielzahl von Funden auch zur Primärbibliographie hin und veröffentlichte diese 1987 in seinem Nachtrag zur Guardini-Bibliographie im Manuskriptdruck.

Auch danach fanden er und andere Guardini-Forscher noch einzelne unbekannte, aber bereits publizierte Dinge. Hinzu kamen fortlaufend posthum veröffentlichte Texte aus dem Nachlass.

Unbeschadet dieser Ausgangslage war es überraschend, dass Helmut Zenz, der Autor dieses Handbuchs, im Zuge seiner Tätigkeit in der Historischen Kommission für das Seligsprechungsverfahren Romano Guardinis die Primärbibliographie abermals umfangreicher ergänzen konnte. Er hat auch Funde zu weiteren Auflagen, Auszügen und Nachdrucken sowie eine Vielzahl von schon bekannten, aber auch frühe bislang unbekannte Übersetzungen nachgetragen.

Siehe: Neufunde zur Primärbibliographie

Sekundärbibliographie

Die Sekundärbibliographie umfasst sowohl Monographien und Aufsätze, die ausschließlich oder partiell Romano Guardini und sein Werk behandeln, aber auch solche Monographien und Aufsätze, in denen er im Rahmen eines Gesamtthemas oder Vergleichs zumindest substantiell erwähnt wird. Die hier aufgenommenen Titel richten sich dabei weitgehend an den von Berthold Gerner in seiner Akribie nahegelagten Maßstab, nach dem auch nur eine einmalige Nennung oder einige Zitate Guardinis in einem Werk oder einem Aufsatz immer dann zur Aufnahme führte, wenn dies für die Biographie, die zeitgeschichtlichen Verbindungen oder die Werkgeschichte eine gewisse Bedeutung aufwies. Hinzu kommen in der Sekundärbibliographie schließlich die Rezensionen, die von sehr ausführlichen Würdigungen eines Werks bis hin zur kurzen Überblicksvorstellungen über mehrere Schriften Guardinis reichen können. In der Sekundärbibliographie bedeutete der Nachtrag Berthold Gerners zu Hans Merckers Bibliographie bereits eine Verdopplung, die nur zum Teil auf die Neuerscheinungen zwischen 1978 und 1987 zurückzuführen sind. Zum jetzigen Stand ist unter Zuhilfenahme mehrere Fortführungen (z.B. durch Gunda Brüske) sowie unter Auswertung von Literaturverzeichnissen von Guardini-Forschungsarbeiten aber nicht nur der Zeitraum zwischen 1987 und 2022 aufgefüllt worden, sondern auch mit Hilfe von Suchmaschinen innerhalb von Digitalisierungsprojekten verschiedener Art (vor allem aber natürlich auch google-Books) der gesamte Zeitraum davor noch einmal durchforscht worden. Dabei war der Autor selbst erstaunt, wieviel dies auch an neuen historisch-biographischen Erkenntnissen über Romano Guardini hervorgebracht hat, die auch aus den weiteren Recherchen der Guardini-Forschung (insbesondere durch Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Berthold Gerner) und den Archivalien nicht hervorgingen. Hier sind durch weitere Digitalisierungen und auch durch die Veröffentlichung von weiteren Briefwechseln, Memoiren, usw. auch noch zahlreiche weitere Funde zu erwarten.

Bibliographie der Guardini-Bibliographien

Zur Erstellung der Bibliographie wurden folgende Teilbibliographien herangezogen:

  • [Biblio001] Hans Waltmann: Verzeichnis der Schriften und Aufsätze Romano Guardinis, in: Karlheinz Schmidthüs (Hrsg.): Christliche Verwirklichung. Romano Guardini zum 50. Geb. dargebracht von seinen Freunden, Rothenfels am Main 1935, S. 319-330 [Mercker 2774] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=YoAaAAAAIAAJ
  • [Biblio002] Hedwig Günter: Die Wirkung Romano Guardinis außerhalb Deutschlands, aufgewiesen in einer Zusammenstellung der Übersetzung seiner Werke und der außerdeutschen Literatur über ihn und sein Werk, Köln 1958 (Zulassungsarbeit für den Bibliothekarsdienst, ungedruckt, als Karteikarten vorliegend) [Mercker 2769, bei Mercker Titel: „Bibliographie der Übersetzungen von Werken Guardinis“] - [Guardini-Monographie]/[Zulassungsarbeit] - [noch nicht online]
  • [Biblio003] Peter Marquardt: Verzeichnis der im Matthias-Grünewald-Verlag erschienenen Titel 1918-1968, in: Jakob Laubach (Hrsg.): Fünfzig Jahre Grünewald-Bücher. 50 Jahre Erneuerung der Theologie, 1918-1968, Ein Almanach, Mainz 1968, S. 125-126 (darunter auch die Schriften Guardinis) [Mainz]/[Matthias-Grünewald-Verlag] - [Mercker 2773] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio004] Hans Mercker (Erarbeiter): Bibliographie Romano Guardini (1885-1968). Guardinis Werke. Veröffentlichungen über Guardini. Rezensionen, herausgegeben von der Katholischen Akademie in Bayern, Paderborn/München/Wien/Zürich 1978, 466 S. [Gerner 45] - [Guardini-Monographie] - [noch nicht online]
  • [Biblio005] Berthold Gerner (Erarbeiter): Bibliographie Romano Guardini. Nachtrag Gerner, Reutlingen 1987 (als Typoskriptkopie u.a. in Maria Laach, auf Burg Rothenfels einsehbar) [neu aufgenommen] - [Guardini-Monographie]/[Typoskript] - [noch nicht online]
  • [Biblio006] [Polnisch] Iwona Borla: Polska bibliografia Romano Guardiniego, in: Studia Theologica Varsaviensia, Warschau, 28/I, 1990, S. 280-290 [neu aufgenommen] - [Artikel] - http://bazhum.muzhp.pl/media//files/Studia_Theologica_Varsaviensia/Studia_Theologica_Varsaviensia-r1990-t28-n1/Studia_Theologica_Varsaviensia-r1990-t28-n1-s280-290/Studia_Theologica_Varsaviensia-r1990-t28-n1-s280-290.pdf
  • [Biblio007] Gunda Brüske: Guardini-Bibliographie 1978-2003 (pdf-Datei, ehedem auf https://www.burg-rothenfels.de, aktuell nicht mehr online) [neu aufgenommen] - [Guardini-Monographie]/[Typoskript] - [noch nicht online]
  • [Biblio008] [Niederländisch] Carl Bilo: Romano Guardini. Een inleiding tot zijn denken, Tielt/Den Haag 1965, Bibliographie S. 115-128 [Mercker 1851] - [Guardini-Monographie] - [noch nicht online]
  • [Biblio009] Romano Guardini. Lijst van de in het Nederlands vertaalde werken, in: Librije, 1, 1965, 75-76 (S. 87 mit Verzeichnis von Arbeiten über Guardini in niederländischer Sprache) [neu aufgenommen, aus: Archiv für Liturgiewissenschaft, 1993 (Klöckener)] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio010] [Italienisch] Silvano Zucal: Appendice bibliografica, in: ders. (Hrsg.): La Weltanschauung cristiana di Romano Guardini, 1988, S. 481-490 (siehe unten) [Brüske 735] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=wEwtAAAAMAAJ;
  • [Biblio011] [Italienisch] Roberta Lorenzetti: La bibliografia italiana su Romano Guardini, in: Luigi Negri: L' antropologia di Romano Guardini, Mailand 1989, S. 89-114 [Brüske 271] (kommentiert, aber quantitativ nichts über Zucal Hinausgehendes) - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=ve_Tpdhc9_wC
  • [Biblio012] [Englisch] II. Publications in Englisch on Romano Guardini, in: Robert Anthony Krieg (Hrsg.): Romano Guardini. Proclaiming the sacred in a modern world. Chicago, Ill. 1995. - 118 S. [Brüske 627] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=y7Ndu8oQyfQC
  • [Biblio013] [Italienisch] Claudia Cristoforetti: Gli studi su Romano Guardini in Italia. Nota bibliografica, in: Michele Nicoletti/Silvano Zucal (Hrsg.): Tra coscienza e storia. Il problema dell'etica in Romano Guardini. Atti del Convegno tenuto a Trento il 15 - 16 dicembre 1998, Brescia 1999, S. 239-265 [Brüske 354] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio014] [Italienisch] Claudia Cristoforetti: Gli studi su Romano Guardini in Italia, in: Hans Urs von Balthasar: Fede e pensiero, Tomo 2: Romano Guardini. Riforma dalla origini“, Mailand 2000, S. 127-148 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=AwS3Fmkju4QC
  • [Biblio015] Helmut Zenz: Bibliografie der unmittelbaren Nachrufe und Gedenkreden zum Ersten Todestag, in: ders.: (Hrsg.): Deuter der christlichen Existenz. Nachrufe - Erinnerungen - Würdigungen. Romano Guardini zum 50. Todestag. Mit einer aktuellen Würdigung von Hans Maier, Mainz 2018, S. 153-164 [Artikel] - [noch nicht online]


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Berichte und Rezensionen zu diesen Bibliographien

Berichte und Rezensionen zur Mercker-Bibliographie

  • [Biblio016] Katholische Akademie in Bayern: Eine Guardini-Bibliographie, in: Bayernkurier, München, 1973, 41, 13. Oktober, S. 12 [Mercker 2770] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio017] Bericht über eine Sachbeihilfe zur Erstellung einer „Guardini-Bibliographie“, in: Fritz Thyssen Stiftung: Jahresbericht, 1978, S. 163 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=b88rAQAAIAAJ
  • [Biblio018] Bibliographie Romano Guardini, in: zur debatte, München, 8, 1978, 6 (November/Dezember 1978), S. 4 [Gerner 45] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio019] Rezension zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini, in: Deutsche Presse Agentur, Landesdienst Bayern, 6. November 1978 [Gerner 410] - [Rezension]/[Agenturmeldung]/[Typoskript] - [noch nicht online]
  • [Biblio020] Karl Ude: In memoriam Guardini. Katholische Akademie gedenkt seines zehnten Todestages. Bibliographie vorgestellt, in: Süddeutsche Zeitung, München, 1978, 252 (2. November 1978), S. 19 [Gerner 224] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio021] Felix Messerschmid: Rezension zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini, in: Burgbrief, Burg Rothenfels, Nr. 1/1979 (20. Januar 1979), S. 2-3 [Gerner 410] - [Rezension] [noch nicht online]
  • [Biblio022] Rezension zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 35, 1979, S. 1637 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=kz02AQAAIAAJ
  • [Biblio023] Alles über Guardini (Rezension zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini), in: Süddeutsche Zeitung, München, Ausgabe vom 10. Oktober 1979 [Gerner 410] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [Biblio024] Angelus A. Häußling: Rezension zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini, in: Archiv für Liturgiewissenschaft, Regensburg, 22, 1980, S. 191f., vgl. im selben Jahrgang auch den Hinweis auf S. 88 [Gerner 410] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=hRVCAQAAIAAJ
  • [Biblio025] Franz Henrich: Vorstellung der Bibliographie Romano Guardini, in: Katholische Akademie in Bayern: Chronik 1978/1979, München 1981, S. 130-132 [Gerner 45] - [Artikel] - [noch nicht online]
  • [Biblio026] Berthold Gerner: Guardinis Bildungslehre. Beiträge zur Wirkungsforschung. Darmstadt 1985, S. 16, 21, 31 und 120 (Verweis zu: Mercker, Bibliographie Romano Guardini) [neu aufgenommen] - [Guardini-Monographie] - https://books.google.de/books?id=b-Q2AAAAIAAJ
    • S. 120: "Zum Gesamtgerüst der Bedingungen für Werkinterpretation und Wirkungsforschung gehört natürlich die Gesamtbibliographie. Es ist wohl kaum angemessen einschätzbar, was die von Hans Mercker 1978 vorgelegte GUARDINI-Bibliographie für die wissenschaftliche Arbeit an Erleichterung und Unterstützung bedeutet. Vermutlich kann das nur voll würdigen, wer intensiv mit ihr gearbeitet hat. Wie jede Bibliographie ist sie nicht ganz fehlerlos und sogar in der Primärbibliographie nicht vollständig; die wohl nur wenigen hier gebliebenen Lücken sind bei der Auswertung des Nachlasses mit der Zeit gewiß zu schließen. [7 Bei Guardinis reichhaltiger Produktion ist es nicht verwunderlich, wenn in seinem Nachlaß von der einen oder anderen Publikation kein Beleg vorhanden ist. Ohne einen solchen und ohne Hinweise aus persönlichen Aufzeichnungen einen bisher nicht erfaßten Guardini-Text in einer Zeitschrift oder Zeitung zu suchen, gleicht der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Glückliche Zufallsfunde, wie sie auch dem Verfasser beschieden waren, sind damit nicht ausgeschlossen.] Nicht in der gleichen Weise gilt das für denjenigen Teil der Primärbibliographie, der sich auf Teilabdrucke bezieht, erst recht auf gesondert gesetzte Zitate, etwa in Zeitschriften oder Sammelbänden zur Ausfüllung von Seitenresten. [8 Auch die Wiedergabe von Guardini-Texten in Lesebüchern für Schulen ist schwierig zu erfassen, wenngleich keineswegs ohne Bedeutung, sind daraus doch einige Schlüsse möglich. Zum Beispiel findet sich in: Deutsche Kultur. Ein Lesebuch von deutscher Art und Kunst für die Oberstufe höherer Schulen, Frankfurt a.M. 1925, S. 361-365, ein Auszug aus "Auf dem Wege". Auch „Quellenhefte" drucken Guardini schon relativ früh, so etwa K. Buchholz (Hrsg.): Religiöse Kräfte in der deutschen Jugendbewegung, Leipzig-Berlin o. J. (1929), S. 46-48. - Selbst Zitatensammlungen gehen an Guardini nicht vorbei; Beispiele etwa M. Schiff: Das große Handbuch moderner Zitate des 20. Jahrhunderts, München 1968, oder E. R. Hauschka: Handbuch moderner Literatur im Zitat, Regensburg 1968.] So schwierig deren Erfassung sein mag, so wichtige Hinweise geben sie für wirkungsorientierte Forschung. Darin stehen sie der bunten Vielfalt der Sekundärliteratur gleich, die in MERCKERS Bibliographie um so unvollständiger erfaßt scheint, je umfangmäßig kleiner ihre Stücke sind. Es käme aber schon einiges darauf an, auch die Sekundärbibliographie weitgehendst zu vervollständigen. Dies ginge nicht ohne organisierte Suchte, da die Verlagsarchive auch für die Zeit nach 1945 mit Sicherheit nicht vollständig sind. Dies gilt zwar auch für Rezensionen, aber ganz besonders für Titel, die sich innerhalb anderer Zusammenhänge auf GUARDINI beziehen, ihn zitieren, sich mit ihm auseinandersetzen."

Berichte und Rezensionen zur Gerner-Bibliographie


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