Hans Blumenberg

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Hans Blumenberg (1920-1996) war ein deutscher Philosoph

Biographie

  • Wintersemester 1939/40 Studium der Philosophie und Theologie als Priesteramtskandidat des Bistums Osnabrück an der Theologischen Akademie Paderborn
  • Sommersemester 1940 Studium der Philosophie in Frankfurt-Sankt Georgen
  • noch 1940: Abbruch des Theologie-Studiums aufgrund des jüdischen Familienhintergrundes seiner Mutter
  • Arbeitsdienst; anschließend Arbeit bei der Drägerwerk AG in Lübeck
  • 1944 Heirat mit Ursula Heinck
  • 1945 Internierung in Zerbst (er konnte jedoch auf Initiative Heinrich Drägers freikommen und sich bis Kriegsende bei der Familie seiner Frau
  • Nach 1945 Fortsetzung des Studiums Philosophie, dazu weiter Germanistik und Klassischen Philologie an der Universität Hamburg
  • 1947 Dr. phil. an der Universität Kiel zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie (Arbeitstitel war zunächst „Die ontologische Leistung der mittelalterlichen Scholastik, im Hinblick auf Heideggers Destruktion der traditionellen Ontologie“)
  • 1950 Habilitation in Kiel bei Ludwig Landgrebe mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls.
  • 1958 außerordentlicher Professor für Philosophie in Hamburg
  • 1960 ordentlicher Professor für Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen
  • seit 1960 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz
  • 1965 ordentlicher Professor für Philosophie an die Ruhr-Universität Bochum
  • 1970-1985 ordentlicher Professor für Philosophie an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Die Legitimität der Neuzeit (1966)

Immer wieder kann man lesen, dass Blumenberg mit seinem Buch "Die Legitimität der Neuzeit" eine Antwort auf Romano Guardini und desssen Werk "Das Ende der Neuzeit" und die darum in den 50er Jahren entbrannten Diskussionen geben wollte. Dies ist aber eine nachträgliche "Fiktion", da Blumenberg sich in seinem gesamten Werk nie auf Guardini oder die Formel vom "Ende der Neuzeit", wohl aber auf die Diskutanten der 60er Jahre sowohl im Umkreis der New-Age-Bewegung, der Studentenbewegung und der Kritischen Theorie als auch um Eric Voegelin Bezug nimmt. Die Urheber solcher nachträglichen Zuschreibungen dürften unter anderem Eugen Biser und Michael Theunissen, ebenso Ferdinand Fellmann und schließlich die Herausgeber des Dokumentationsband "Am Ende der Neuzeit?" (1985) sein.

Eugen Biser (1971)

Eugen Biser (Gott verstehen. Erwägungen zum Verhältnis Mensch und Offenbarung, 1971, S. 28 - https://books.google.de/books?id=pUURAQAAIAAJ) schreibt: "Blumenberg trifft den Kern des Vorgangs, wenn er von der Verhüllung des "propter nos homines" durch das "propter se ipsum", vom Verlust des "Leitfadens", den das menschliche Selbstverständnis zuvor im Schöpfungsgedanken besaß , und schließlich geradezu von einer „Mediatisierung“ des Menschen spricht. Er hätte dem hinzufügen können, daß sich an eben dieser Stelle gegen Ende der Neuzeit Nietzsches atheistischer Widerspruch entzündete, von der jetzt, auf der Höhe des Mittelalters, die entscheidenden Anstöße zu einer Epochenwende und in ihrem Gefolge zur Ausformung der Neuzeit ausgingen."

  • Später vertieft Biser dies in seinem Guardini-Buch "Interpretation und Veränderung" ...
    • Dagegen hält Joseph F. Schmucker-von Koch (Autonomie und Transzendenz, 1985, S. 31): "Nach Guardini besteht das Wesen der Neuzeit darin, von Anfang an nur als falsche Gestalt der ihr eigenen Wahrheit auf den Weg gekommen zu sein. (71: Von diesem Begriff der Neuzeit her ist Bisers Einwand nicht mehr zu halten, daß "die von Hans Blumenberg aufgeworfene Frage nach der Legitimität der Neuzeit ... für Guardini ... von vornherein im negativen Sinn entschieden" sei (ders., a.a.O., 89)"

muss noch weiter ausgeführt werden

Michael Theunissen (1978)

In seinem 1978 erschienenen Beitrag zu "Bücher, die das Jahrhundert bewegten. Zeitanalysen wiedergelesen" zu "Romano Guardini: "Das Ende der Neuzeit" (1950) schreibt Theunissen Guardini eine oberflächliche Subjektivismuskritik und ein Übersehen einer Dialektik, die er darin sieht: "Die Angst entspringt der Ohnmacht, die mit dem Willen zur Macht zusammenhängt; und die fromme Verehrung kompensiert, geschichtlich gesehen, nur die Gewalttätigkeit." - S. 171: "Auf der anderen Seite hat uns Hans Blumenbergs Insistieren auf einer "Legitimität der Neuzeit" eines Besseren belehrt. Auf seinen Schultern stehend, sehen wir heute, daß die Subjektivismusthese, sei sie nun seinsgeschichtlich begründet oder Ausdruck christlicher Sorge um den Menschen, generell zu kurz greift. Sie greift zu kurz, weil sie sich nicht genügend auf ihren Gegenstand einläßt. Im vorliegenden Fall ist ihre Reichweite um so beschränkter, als sie sich mit der Säkularisierungsthese verbindet. Guardini meinte noch von der "Unwahrheit des Autonomiegedankens" reden zu dürfen , ohne sich rechtfertigen zu müssen, weil weil er überzeugt war, daß aus dem Abfall vom Glauben nur der Empörungsglaube des Autonomismus hervorgehen kann. Das negative Ergebnis das die schon in den fünfziger Jahren aufgeflammte Diskussion über die hermeneutische Tauglichkeit des Säkularisierungsbegriffs gezeitigt hat, straft solche Selbstsicherheit Lügen. Wenn es Guardinis Interpretation der Neuzeit dermaßen an Fundiertheit mangelt, dann kann auch seine These über das Ende der Neuzeit nicht einleuchten. Sie leuchtet heute weniger ein denn je. Wie brüchig die Grundlagen sind, auf denen sie ruht, zeigt beispielhaft die Behauptung eines Wandels der Naturauffassung. Den neuzeitlichen Naturbegriff entnimmt Guardini dem Fragment »Die Natur« aus Goethes Tiefurter Journal von 1782. Daß Goethe die Natur als die alles umfangende Mutter preist, soll kennzeichnend sein für die Neuzeit überhaupt." Dabei bleibt im dunkeln, wie das hingebende Naturvertrauen sich zu dem »Gefühl der Preisgegebenheit, ja der Bedrohung« verhält, das derselben Theorie zufolge den neuzeitlichen Menschen im Anblick des entgrenzten Weltalls überkommt."

Heinz Robert Schlette (1981)

Glaube und Distanz, 1981, S. 184: In » Das Ende der Neuzeit “ wird das Schwinden dieser religiösen Erfahrung sehr nüchtern festgestellt und freilich ... Hans Blumenbergs Werk Die Legitimität der Neuzeit war noch nicht erschienen ( es kam 1966 heraus ) , und die für den ... muss noch ausgeführt werden

Ferdinand Fellmann (1983)

  • Ferdinand Fellmann (1939-2019) schreibt (in: Gelebte Philosophie in Deutschland. Denkformen der Lebensweltphänomenologie und der kritischen Theorie, 1983, S. 256 - https://books.google.de/books?id=4jMQAQAAIAAJ): "Die Theorie wird durch die Genauigkeit der problemgeschichtlichen Analysen vor dem Anschluß an die Diskussionen der Studentenbewegung bewahrt, die über die "Relevanz" der Themen gemäß der Denkform der kritischen Theorie frei verfügen zu können glaubte. So ist der eigentümliche Fall eingetreten, daß die Geschichte der Neugierde zum großen Aufstand der Neugierde gegenüber dem in den sechziger Jahren vorherrschenden Interesse geraten konnte. Trotz bzw. wegen die Weigerung bleibt Blumenbergs Thematisierung der Neugierde im Rahmen der "Legitimität der Neuzeit" auch ein Stück gelebter Philosophie. Was zunächst wie ein später Beitrag zur Kontroverse der fünfziger Jahre um das "Ende der Neuzeit" (Romano Guardini) aussieht, wird unversehens zum Vorbehalt gegen die Überwindung der technischen Rationalität der Neuzeit, gegen die sich die Studentenbewegung und die kritische Theorie der sechziger Jahre auflehnten."
    • Blumenberg, Hans (geschrieben nach Emeritierung 2005) - https://www.information-philosophie.de/?a=1&t=857&n=2&y=1&c=0: "Für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit war auch ein starkes weltanschauliches Motiv leitend. Der Voluntarismus des mittelalterlichen Gottesbegriffs war ihm ein Greuel, da er seinem Bild vom Menschen als sich selbst behauptendes Wesen widersprach. Die neuzeitliche Rationalität interpretierte er als Antwort auf die Herausforderungen des christlichen Willkürgottes, der den Menschen seiner Selbstbestimmung beraubt. Literarisch hat dieser Gedankenkomplex seinen Niederschlag in seinem ersten großen Werk, Die Legitimität der Neuzeit aus dem Jahre 1966 gefunden. Das Werk demonstriert nicht nur seine Auffassung von der immanenten Entwicklung wissenschaftlicher Paradigmen, es lebt von einem starken antitheologischen Affekt, der schon im Titel zum Ausdruck kommt: Die Legitimität der Neuzeit ist eine Antwort auf Das Ende der Neuzeit des seinerzeit viel gelesenen katholischen Philosophen Romano Guardini."
  • Daniel Borgeldt: Der Trost des Mythos. Hans Blumenbergs Kritik an Freud und Arendt (Rezension zu: Blumenberg, Rigorismus der Wahrheit. »Moses der Ägypter« und weitere Texte zu Freud und Arendt, herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Ahlrich Meyer, Berlin 2015) - https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=20996 - greift dies auf: "„Die Legitimität der Neuzeit“ lebt von „einem starken antitheologischen Affekt“ und „ist eine Antwort auf „Das Ende der Neuzeit“ des seinerzeit viel gelesenen katholischen Philosophen Romano Guardini“ (Ferdinand Fellmann)."

Kolloquium "Technologie und Wertwandel" (1983)

Der Tagungsband zum Kolloquium "Technologie und Wertwandel" vom 13. bis 15. Oktober 1983 erschien 1985, herausgegeben durch Hans Michael Baumgartner und Bernhard Irrgang unter dem Titel: "Am Ende der Neuzeit?: die Forderung eines fundamentalen Wertwandels und ihre Probleme. Arbeitsthesen aus dem Forschungsbereich der "Studiengruppe Entwicklungsprobleme der Industriegesellschaft, STEIG e.V." und des Kolloquiums "Technologie und Wertwandel" in Wolfenbüttel vom 13. bis 15. Oktober 1983". In der Einleitung der Herausgeber "Zur These vom `Ende der Neuzeit´" (S. 9-29) ist ausführlich auch von Blumenbergs These von der "Legitimität der Neuzeit" die Rede. Auch hier erscheint Blumenberg als Antwort auf die These Guardinis.

Jacob Taubes

  • "Ich will nicht in den Streit Blumenberg vs. Voegelin um die Interpretation der Neuzeit eingreifen. Sogar vorausgesetzt, daß die Thesen von Hans Blumenberg Gewicht haben, und man sagen kann, daß die Neuzeit eine endgültige Überwindung der Gnosis darstelle, so ist zu fragen, ob das gnostische Rezidiv seit den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts nicht ein Ende jener Jahrhunderte überspannenden Sinnstruktur, genannt "Neuzeit", anzeigt, so daß der Topos: "Ende der Neuzeit", zuerst als kulturkritischer Gemeinplatz in Umlauf gekommen, nicht doch ein Symptom für eine Krise im Selbstvertständnis der Gegenwart seit dem Ende des I. Weltkriegs darstellt. Angekündigt war eine solche Wende schon in Max Webers frühen Studien zum "Geist des Kapitalismus", 1905. Selten ist jene tiefe Ironie bemerkt worden, die Max Webers Überlegungen durchzieht, wenn er den "Geist des Kapitalismus" genealogisch aufs protestantische Ethos bezog. Weber hat die Herkunft der rationalen Lebensführung der kapitalistischen Epoche aus dem Geist der protestantisch innerweltlichen Askese bis hin zum dialektischen Umschlag verfolgt, also bis hin zum Dementi jeder asketischen Lebensführung in der spätkapitalistischen Überflußgesellschaft: "Indem die Askese aus den Mönchszellen heraus in das Berufsleben übertragen wurde und die innerweltliche Sittlichkeit zu beherrschen begann, half sie an ihrem Teile mit daran, jenen mächtigen Kosmos der modernen Wirtschaft zu erbauen, der heute den Lebensstil aller mit überwältigendem Zwange bestimmt.´ Indem die christliche Auslese im protestantischen Ethos `innerweltlich´, also praktisch wird, ließ `das Verhängnis´ aus unserer modernen Welt ein `stahlhartes Gehäuse´ werden. Wie aber wohnt es sich in einem `stahlharten Gehäuse´? `Niemand weiß noch, wer künftig in jenem Gehäuse wohnen wird und ob am Ende dieser Entwicklung ganz neue Propheten stehen oder aber mechanisierte Versteinerungen.´ Die Prognose Max Webers am Ende seiner Kapitalismus-Studie ist seit dem Ende des Ersten Weltkrieges Wirklichkeit geworden, als der geistige Parademarsch des Fortschritts durch Wissenschaft und Technologie zum Stehen kam. Das `stählerne Gehäuse´ wird von Max Weber mit hoher Absicht als `Verhängnis´ bezeichnet - eine gnostische Hieroglyphe, die in den verschiedenen Weisen des versuchten Auszugs aus dem stählernen Gehäuse sich voll entziffern läßt." (J. Taubes, Das stählerne Gehäuse und der Exodus daraus oder ein Streit um Marcion, einst und heute, in: ders. (Hrsg.): Gnosis und Politik, München u.a. 1984, S. 10).

Gerd Althoff

Gerd Althoff (Die Deutschen und ihr Mittelalter, 1992, S. 20 - https://books.google.de/books?id=wwloAAAAMAAJ) stellt gar die Behauptung auf: "Guardini diagnostizierte demnach und forderte deshalb zugleich (wie vor ihm schon P. L. Landsberg) die "Auflösung des neuzeitlichen Weltbildes", er diagnostizierte und forderte (und das ist denn auch der Titel seines Buches) : "Das Ende der Neuzeit" 70. Die dem diametral entgegengesetzte Position hat in diesem Fall anderthalb Jahrzehnte später Hans Blumenberg vertreten." - Guardini hat weder die "Auflösung des neuzeitlichen Weltbildes" noch das "Ende der Neuzeit" gefordert. Die Neuzeit und ihr Weltbild ist seiner Analyse gemäß bereits zur Jahrhundertwende zu Ende gegangen.

Sekundärliteratur

  • Georg Kretschmar: Wie heilig ist die Natur?, in: Zeitwende, 59, 1987, 27-43, zu Romano Guardini besonders S. 27f. und 42 (zu: Guardini, Das Ende der Neuzeit, mit Vergleich zu Gogarten und Blumenberg) [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=XHkdAQAAMAAJ;
  • Karl-Josef Kuschel: Zwischen Modernismuskrise und Modernekritik: Romano Guardini, in: Theologische Quartalschrift, Donauwörth, 184, 2004, 3, S. 158-185 (berichtet von einem Redeverbot Guardinis) (Kuschel hält „nach Hans Blumenbergs `Legitimität der Neuzeit´ und Adorno-Horkheimers `Dialektik der Aufklärung´ sowie der Debatte um einen Paradigmenwechsel von der Moderne zur Nach-Moderne“ Guardinis „Rede vom `Ende der Neuzeit´ in dieser Grundsätzlichkeit“ für „schlicht unhaltbar, selbst wenn schon Guardini keine simple Rückkehr ins Mittelalter propagiert und das Erbe der Neuzeit dialektisch auch künftig aufgehoben wissen will.“) [Artikel] - https://books.google.de/books?id=KackAQAAIAAJ und http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/thq_2004#p=166;
    • S. 173: „Versunken ist heute das theologische und liturgische Oeuvre von Guardini, d.h.: es ist theologiegeschichtlich kanonisiert. In den aktuellen theologischen Debatten spielt es kaum eine Rolle. Diese Historisierung hat wohl damit zu tun, daß er in diesen Arbeiten wissenschaftlich-methodologisch wenig Innovatives riskierte, in Denken und Diktion binnentheologisch gefangen blieb.44 Kaum ein kirchlicher Anlaß, zu dem nicht ein Guardini-Wort vorläge - wohlfeil in Broschüren, Artikelchen, Taschenbüchern zur Hand: ob zu »Christi Himmelfahrt« oder zu »Erscheinung des Herrn«, ob zum »Vater unser«, zur Messe, zum Kreuzweg, zum Gebetsleben, zum Rosenkranz … In seinen Arbeiten zur Literatur ist das anders. Wer die entsprechen-den Bücher liest, wird bei aller gebotenen wissenschaftsgeschichtlichen Relativierung noch heute den Willen respektieren, sich auf die Welt der großen Schriftsteller theologisch und anthropologisch überhaupt einzulassen.“
  • Hans Otto Seitschek Politischer Messianismus. Totalitarismuskritik und philosophische Geschichtsschreibung im Anschluss an Jacob Leib Talmon, Paderborn/München 2005, zu Romano Guardini S. 10, 112, 203f. („Eine theologisch orientierte philosophische Neuzeitkritik findet sich bei Romano Guardini in „Das Ende der Neuzeit“ 102, worauf auch Marquard Bezug nimmt. Marquard sieht in Guardini die theologische Richtung der Neuzeitkritik exemplarisch ausgebildet, aber auch zu ihrem Ende geführt. In „Das Ende der Neuzeit“ (1950) kann man in gewissem Rahmen bereits im vorhinein Blumenbergs „Legitimität der Neuzeit“ (1966) gegenlesen, exemplarisch in der Betrachtung des Nolaners, Giordano Bruno.104 Bereits 1939 stellt Guardini in „Welt und Person“ mit der „Selbstverschließung der Welt“ implizit eine Theorie der Neuzeit auf, die er dann nach 19445 viel deutlicher her-ausarbeitet und geschichtsphilosophisch ausrichtet, weniger anthrpologisch, wie vorher in „Welt und Person“.105 Eine sich immer mehr in sich verschließende Welt birgt die Gefahr der Ideologisierung, die Guardini 1939 in Berlin klar vor Augen stand und die durch ein falsches Welt- und Wirklichkeitsverständnis, eine falsche „Weltanschauung“106, befördert wird. …“), 220, 229 [Monographie] - https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00045383_00002.html

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