Thomas Brose

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Thomas Brose (* 1962) ist ein deutscher Fundamentaltheologe und Religionsphilosoph

Biographie

  • Studium der Katholischen Theologie und Philosophie in Erfurt,
  • 1987 Leiter des Philosophenkreises der Katholischen Studentengemeinde Berlin;
  • aktiv in der Friedlichen Revolution 1989,
  • nach dem Mauerfall 1989 Studium der Geschichte und Philosophie in Berlin und Oxford; dabei Cusanus-Stipendiat.
  • 1989 bis 2004 Wiederaufnahme der seit 1953 verbotenen Arbeit der Studentengemeinde an der Humboldt-Universität; dabei Bildungsreferent dieser Katholischen Hochschulgemeinde (KSG) in Ost-Berlin;
  • 1989ff. Begründer der Guardini Lectures an der Humboldt-Universität; Initiative für eine Wiedereinrichtung eines Guardini-Lehrstuhls in Berlin; dazu Entwicklung des "Berliner Ansatzes": „Guardinis Aufbruch ist für mich – vor allem aufgrund der Auseinandersetzung mit ‚östlichem‘ Atheismus und ‚westlicher‘ Christentumskritik – zum ersten Anlass und Auslöser geworden, über die Notwendigkeit eines eigenständigen Berliner Ansatzes nachzudenken, also ein Sprechen von Glauben und Gott zu entwickeln, das darauf zielt, sich im hochkomplexen religiösen Feld der Hauptstadt als gläubiger Katholik hörbar zu machen und als ansprechbarer Nachbar zu positionieren.“ (Thomas Brose: Zwischen Himmel und Erde. Christ sein in einer säkularen Welt, S. 74)
  • Koordinator für Religion und Wertorientierung der Konrad-Adenauer-Stiftung;
  • Dr. phil. mit einer Arbeit zur Religionsphilosophie der Aufklärung (bei Wilhelm Schmidt-Biggemann);
  • seit 2007 Lehrbeauftragter für Religionsphilosophie, Religionswissenschaften und Ethik in Berlin, Potsdam und Dresden;
  • seit 2012 bis 2018 wissenschaftlicher Projektleiter am Lehrstuhl für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft der Universität Erfurt;
  • 2014 Begründer der Reihe "Berliner Bibliothek. Religion - Kultur - Wissenschaft"
  • seit 2018 Professor für Philosophie an der Philosophischen Affiliation der Päpstlichen Universität Gregoriana in Berlin;
  • seit 2022 Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Guardini-Stiftung in Berlin in der Funktion eines Vize-Präsidenten

Bibliographie zu Guardini

  • 21 Treffer von 1998 bis 2024;
  1. (Hrsg.): Gewagter Glaube. Gott zur Sprache bringen in säkularer Gesellschaft, Berlin 1998;
  2. (Hrsg.): Zeitenwende - Glaubenswende. Beiträge aus Religion und Gesellschaft, Leipzig 1998;
  3. (Hrsg.): Umstrittenes Christentum: Glaube - Wahrheit - Toleranz, Berlin 2002 (Glaube in Geschichte und Gegenwart; 3); darin ders.: Über den Alexanderplatz. Unterwegs zu einem „Berliner Ansatz“, S. 8-11 (Zur Guardini-Vorlesungsreihe) [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
  4. Gott in der Hauptstadt. Notizen zum Glaubensort Berlin, in: Herder-Korrespondenz, 63, 2009, 4, S. 198-202 [BBKL Literaturergänzung] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=YYdPAQAAIAAJ;
  5. Der Berliner Guardini Lehrstuhl. Im Spannungsfeld von Ost und West, in: Stimmen der Zeit, Freiburg im Breisgau, 230, 2012, 1, S. 35-44 [Artikel] - [noch nicht online]
  6. Erinnerungsort des Atheismus. Die Berliner Humboldt-Universität fordert zu einer "Theologie des Unglaubens heraus", in: Herder-Korrespondenz, 67, 2013, 11, S. 557-581 [Artikel] - [noch nicht online]; unter dem Titel: 2. Erinnerungsort des Atheismus. Warum die Humboldt-Universität dazu herausfordert eine "Theologie des Unglaubens" zu entwickeln, in: ders.: Zwischenbilanz. Von Aquin bis Zweifel, hrsg. von Holger Zaborowski und Felicitas Hoppe, 2023, S. 235-243 [Artikel] - [noch nicht online]
  7. Kein Himmel über Berlin? Glauben in der Metropole, Kevelaer 2014 [Monographie] - [noch nicht online], zu Romano Guardini:
    1. S. 33-36: Wie mir Romano Guardini begegnete;
    2. S. 96-100: Theologie für die Großstadt: Berliner Ansatz - Romano Guardini (neben Carl Sonnenschein und Dietrich Bonhoeffer)
    3. S. 149-160: Humboldt-Universität und „Guardini“
    4. S. 189-192: Dokument 9: Romano Guardini;
  8. Interpretation der Welt. Weg zu geistiger Beheimatung: Romano Guardini und der „Berliner Ansatz“, in: Beate Beckmann-Zöller/René Kaufmann (Hrsg.): Heimat und Fremde. Präsenz im Entzug. Festschrift für Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, 2015; (2., überarbeitete)2016, S. 399ff. [Artikel] - [noch nicht online]
  9. Dreh- und Angelpunkt von Romano Guardinis Denken: Religionsphilosophie (Rezension zu: Guardini, 1945), in: Herder-Korrespondenz, 70, 2016, 11, S. 53 [Rezension] - https://www.herder-korrespondenz.de/heftarchiv/70-jahrgang-2016/heft-11-2016/buchbesprechung-religionsphilosophie-dreh--und-angelpunkt-von-romano-guardinis-denken;
  10. Großstadtglaube: Katholische Präsenz in Berlin, Frankfurt am Main, Frankfurt am Main/Bern/Brüssel/New York/Oxford/Warschau/Wien 2017, darin: 5.3. Romano Guardini: Diakonie am Wort, S. ??? und: 6.2. Berliner Universität + Weltanschauung = Guardini I, 6.3. Berliner Humboldt-Universität + Atheismus = Guardini II [Monographie] - [noch nicht online];
  11. Stunde Null? Romano Guardinis Beitrag zur Neuorientierung im Jahr 1945 [Vortrag auf dem Guardini-Tag 2017] - [noch nicht online]
  12. Kein Hoffnungsloser Fall: Gott und Mensch bei Eugen Biser. Eine Einführung, 2018, zu Romano Guardini S. ??? [Monographie] - [noch nicht online]
  13. Glaube und Existenz bei Eugen Biser. Wie Theologie Leben prägt, in: Herder-Korrespondenz, 2018, 1, S. 35-37, zu Romano Guardini S. 37f. [Artikel] - https://www.herder-korrespondenz.de/heftarchiv/72-jahrgang-2018/heft-1-2018/glaube-und-existenz-bei-eugen-biser-wie-theologie-leben-praegt;
  14. /Hans Maier: Katholische Theologie in Berlin. Guardinis Erben, in: Herder-Korrespondenz, 73, 2019, 4, S. 33-36 [Artikel] - [noch nicht online]
  15. Mein deutsches Neuland. Notizen eines ostdeutschen Katholiken, Paderborn 2020 [Monographie] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini:
    1. S. 78: Der katholische Intellektuelle [der Erfurter Philosoph Konrad Feiereis], dem wie Romano Guardini Melancholie und Schwermut keineswegs fremd waren, hat mir gegenüber später keine Zweifel daran aufkommen lassen: Die Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs bildeten für den kirchenfremden Osten einen KAIROS - wenn man den Zusammenbruch des Sozialismus nach 1989/90 nicht als religiöse Renaissance missverstehe, sondern als Chance begreife, den Glauben durch verstärkte Bildungsarbeit und karitative Tätigkeit neu zur Sprache zu bringen."
    2. S. 84: "Die Jahre 1989 ff. brachten für mich unerwartete, staunenswerte Begegnungen mit AKteuren der Epoche: Gespräche mit Helmut Kohl über Romano Guardini, ...
    3. S. 106: Zu Eugen Biser: "Ein kleiner, ernsthaft blickender Mann setzte im Spätherbst 1991 am Bahnhof Zoo vorsichtig seinen Fuß auf den Boden. "Sind Sie Eugen Bise?" Gleich nach einer herzlichen Erwiderung landeten wir bei unserem Thema: "Romano Guardini kehrt nach Berlin zurück." Zugleich kam mir der Gedanke: Ist das hier nicht auch eine Art Konspiration? Deshalb hatte ich den emeritierten Guardini-Lehrstuhlinhaber ja eingeladen; er sollte dabei helfen, den seit 1939 verbotenen und nach dem Krieg von der DDR nicht wiedererrichteten Berliner Guardini-Lehrstuhl neu zu gründen - ich hatte bei Biser einfach angerufen. Schon bald darauf hatte sich der springlebendige Gelehrte in den Zug gesetzt, damit wir vor Ort, direkt an der Humboldt-Universität, nach Verbündeten für unsere Mission suchen könnten."
    4. S. 108: "Wir von der Katholischen Studentengemeinde nutzten die Tage der Herbstrevolution jedoch, um uns ins Foyer der Humboldt-Universität zu stellen und dort zu fordern: "Wir wollen den 1939 von den Nazis verbotenen Guardini-Lehrstuhl wiederhaben."
    5. S. 109: "Im Herbst 1989 verschwanden plötzlich die Kontrolleure vor der Humboldt-Universität. Das war der Augenblick, um an Guardinis zwangsweise Entfernung aus der Universität zu erinnern. Nach dem ersten gemeinsamen Treffen holte ich Eugen Biser etwa alle vier bis sechs Monate am Bahnhof Zoo ab. [...] Gemeinsam warben wir für den Guardini-Lehrstuhl und knüpften Kontakte."
    6. S. 111: 1997 "wurde ich vom Dezernatsleiter für Schule, Hochschule und Erziehung im Erzbistum ins Ordinariat einbestellt. Dort wurden mir weitere Aktivitäten in Sachen Romano Guardini verboten. "Sie sollen überhaupt nicht mehr vom Guardini-Lehrstuhl sprechen und dafür Werbung machen!" Ich kam mir vor wie im falschen Film."
    7. S. 112: "Es war ein Coup, der uns 1997 jene Aufmerksamkeit bescherte, die wir im Stillen lange vergeblich versucht hatten. "Ich könnte mir vorstellen eine Guardini-Vorlesungsreihe an der Humboldt-Universität zu übernehmen", lautet die Überschrift eines Interviews, das ich mit Eugen Biser für die Berliner Kirchenpresse geführt hatte. Auf meine letzte, eher rhetorische Frage, ob es denn überhaupt sinnvoll sei, an Guardinis Wirksamkeit anzuknüpfen, antwortet der Religionsphilosoph: "[...] Falls ich gefragt werde, könnte ich mir durchaus vorstellen, für eine begrenzte Zeit eine Guardini-Vorlesungsreihe an der Humboldt-Universität zu übernehmen." (Katholische Kirchenzeitung im Erzbistum Berlin, 22 [1997], 01.06.1996, S. 12.)
    8. S. 113: "Meine Idee, alle Beteiligten um einen Runden Tisch zu versammeln, hatte zwar eine Menge Befürworter, wurde von einflussreichen Gegnern eines neuen Guardini-Lehrstuhls allerdings als Anmaßung empfunden und torpediert. Aber der Startschuss für die überaus erfolgreiche Vorlesungsreihe, für die Guardini-Lectures, die in den kommenden Jahren Hunderte von Zuhörern in der Humboldt-Universität erreichten und auf den Kulturseiten wichtiger Zeitungen kommentiert wurden, war unüberhörbar gefallen. Und der Name Romano Guardini erschien fünfundsiebzig Jahre nach seinem Berliner Beginn 1923 erstmals wieder im Vorlesungsverzeichnis der Universität."
  16. Hans Maier und Romano Guardini. Politische Vernunft - Historischer Verstand - Christliche Weltanschauung, in: Ahmet Cavuldak (Hrsg.): Hans Maier. Werk und Wirken in Wissenschaft und Politik, 2021, S.255-270 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=2XFxEAAAQBAJ&pg=PA255
  17. Vor 100 Jahren kam Romano Guardini nach Berlin. Inspiration auch für die Skeptiker, in: Herder-Korrespondenz, 2023, 6, S. 13-15 [Artikel] - [noch nicht online]
    1. Vor 100 Jahren kam Romano Guardini nach Berlin. Theologe, Philosoph und Seelsorger für die "draußen vor der Kirchentür", in: Zur Debatte, 2024, 1, S. 29-32 (Vortrag beim Guardini-Tag 2023 in Berlin) [Artikel] - https://kath-akademie-bayern.de/wp-content/uploads/debatte_2024-1.pdf
  18. Glauben und Denken in Umbruchzeiten. Vor 100 Jahren kam Romano Guardini nach Berlin, in: kreuz-und-quer.de. Diskussionsforum zum politischen Handeln aus christlicher Verantwortung, 2023, 14. Juli [Artikel] - https://kreuz-und-quer.de/2023/07/14/glauben-und-denken-in-umbruchzeiten/
  19. Zwischenbilanz. Von Aquin bis Zweifel, 2023 [Sammelband] - [noch nicht online]; zu Romano Guardini ältere Beiträge
  20. Rezension zu: Israel, Was geschieht, geht Dich An!, in: Herder-Korrespondenz, 2024, 1, S. 53 [Rezension] - https://www.herder.de/hk/hefte/archiv/2024/1-2024/stimme-der-versoehnung-notwendige-erinnerung/
  21. angekündigt für 1. Juni 2024: /Hans Maier: Romano Guardini: Inspiration für heute und morgen, 2024 [Monographie] - [noch nicht online]

Internet