Ludwig A. Winterswyl

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Georg Ludwig Wintersig, mit Ordensnamen Athanasius Wintersig OSB sowie nach Weggang Ludwig A. Winterswyl (1900-1942)

Biographie

  • 1921 Eintritt in die Benediktinerabtei Maria Laach, Liturgiewissenschaftler;
  • 1925 Priesterweihe;
  • 1929 Promotionsstudium an der Theologischen Fakultät (bei Karl Adam)
  • 1932 Dr. theol.
  • 1932 Austritt;
  • 1933 kurzzeitiger Umzug in die Schweiz in der Absicht Christkatholik zu werden und an der Theologischen Hochschule der Christkatholiken zu lehren; dazu: Namensänderung in Ludwig Winterswyl
  • Vater von Ricarda Winterswyl (* 1934)
  • 1934 Rückkehr nach Deutschland, zunächst nach Marburg, dann nach Berlin
  • Tätigkeit als Publizist, im Dritten Reich auch unter Pseudonym Ludger Augsten
  • Umzug nach Freiburg im Breisgau
  • Tod bei ungeklärtem Unglück am Freiburger Wiehre-Bahnhof

Gemeinsame Projekte

  • Ludwig A: Winterswyl/Felix Messerschmid (Hrsg.): "Freude allem Volke". Ein Weihnachtsbrief, Würzburg 1939, darin:
  1. "Im Anfang", S. 32-40 [Predigt] (Originalbeitrag)
  2. Erscheinung des Herrn. Eine Lehrrede, S. 73-82 (aus: Schildgenossen, 1938)
  • Ludwig Winterswyl/Felix Messerschmid (Hrsg.): Der erhöhte Herr, 1940, darin von Guardini:
  1. Das Geheimnis der heiligen Osternacht. Vier Ansprachen, S. 23-30
    1. Das Licht, S. 23-25 [Predigt] [Mercker 0588] (Einleitung wie in: Die heilige Nacht, in: Burgbrief 1935;
    2. Das Licht und die Liebe, S. 26-27 (Vorform in: Burgbrief, Burg Rothenfels, Brief 18-20, 1937, April-Juni, S. 102)
    3. Die heilige Nacht, S. 27-28 (Vorform unter dem Titel "Heilige Nacht". Ansprache in der Osternacht, in: Burgbrief, Burg Rothenfels, Brief 18-20, 1935, April-Juni, S. 102; hier ohne Einleitung, die der Predigt „Das Licht“ vorangestellt wurde)
    4. Die Taufe, S. 28-30 (Vorform in: Burgbrief, Burg Rothenfels, Brief 18-20, 1935, April-Juni, S. 102)
  2. Die Emmausjünger, S. 65-68 (zuvor unter dem Titel Am Ostermontag, in: Burgbrief, 1937)
  3. Am Weißen Sonntag, S. 68-71 (zuvor in: Burgbrief, 1937)

Guardini über Wintersig/Winterswyl

  • Liturgische Bewegung und liturgisches Schrifttum. Fünfte Folge, in: Literarischer Handweiser, Freiburg im Breisgau, 62, 1925, 1, Sp. 7-22 (darunter Wintersig) [Mercker 0189] (bisher nicht in einer Werkausgabe);

Bibliographie zu Guardini

  • 13 Treffer von 1923 bis 1937;

als Athanasius Wintersig

  1. Rezension zu: Guardini, Von heiligen Zeichen, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit Deutschlands, Frankfurt am Main, 43, 1923/24, 3/4 (November/Dezember 1923), S. 5 [Gerner 399] - [Rezension] - [noch nicht online]
  2. Rezension zu: Getzeny, Auf dem Wege Romano Guardinis, in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Münster, 4, 1924, S. 199 [neu aufgenommen] - [Rezension] - [noch nicht online]
  3. Rezension zu: Guardini, Liturgische Bildung, in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Münster/Westfalen, Bd. 4, 1924, S. 411 [Mercker 3514; fälschlich: Jahrbuch für Literaturwissenschaft] - [Rezension] - [noch nicht online]
  4. Rezension zu: Guardini, Vom Sinn der Kirche, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit Deutschlands, Frankfurt am Main, 43, 1923/24, 2 (August 1923???), S. 3 („Die Liturgie als Lebensäußerung der Kirche“) [Gerner 394] - [Rezension] - [noch nicht online]
  5. Rezension zu: Guardini, Auf dem Wege, in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit Deutschlands, Frankfurt am Main, 43, 1923/24, 6 (Februar 1924), S. 4f. [Gerner 307] - [Rezension] - [noch nicht online]
  6. Rezension zu: Guardini, Von der Segnung und Weihe der Jungfrau-en, in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Münster/Westfalen, 5, 1925, S. 174 [Gerner 406] und [Brüske 181] - [Rezension] - [noch nicht online]
  7. Rezension zu: Guardini, Ehe und Jungfräulichkeit, in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Münster/Westfalen, 5, 1925, S. 190f. [Gerner 405] und [Gerner 406] und [Brüske 144] und [Brüske 163] - [Rezension] - [noch nicht online]
  8. Rezension zu: Guardini, Zwölf Nachmittagsandachten, in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft, Münster/Westfalen, 5, 1925, S. 367 [Gerner 404] und [Brüske 188] - [Rezension] - [noch nicht online]
  9. Rezension zu: Birnbaum, Die katholische liturgische Bewegung, in: Theologische Revue, Münster/Westfalen, 26, 1927, 4, Sp. 152-158, zu Romano Guardini Sp. 154f. und 157 [Gerner 109] - [Rezension] - [noch nicht online]

als Ludwig A. Winterswyl

  1. Romano Guardini, in: Burgbrief, Burg Rothenfels am Main, 1935, 16-17, Januar/Februar 1935, S. 87-90 (zum 50. Geburtstag) [Mercker 2432, ohne Autorennennung] - [Artikel] - [noch nicht online]
  2. Germanische Schicksalsidee und christlicher Vorhersehungsglaube, in: Karlheinz Schmidthüs (Hrsg.): Christliche Verwirklichung: Romano Guardini zum 50. Geburtstag dargebracht von seinen Freunden und Schülern. Rothenfels am Main, 1935 (Band 1 der Beihefte zu den „Schildgenossen“; 330 S.) [Festschriftbeitrag] - [noch nicht online]
  3. Rezension zu: Guardini, Unterscheidung des Christlichen, in: Deutsche Zukunft. Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Kultur, Berlin, 3, 1935, 50-51, 15. Dezember, S. 35 [Mercker 3667] - [Rezension] - [noch nicht online]
  4. Romano Guardini. Eigenart und Ertrag seines theologischen Werkes, in: Hochland, 34/II, 1936/37, 11 (August 1937), S. 362-383 [Mercker 1860] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=onoRAAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 365: historisch ungenau, da Münchener Semester fehlen: „Nach der Reifeprüfung am Mainzer Gymnasium studierte Guardini zunächst etwas Chemie und Nationalökonomie in Tübingen und Berlin, bevor er sich der Theologie zuwandte.“
    2. S. 365 [historisch relevant] Verweis auf Beuron und Odilo Wolffs Einfluß in puncto „platonische Idee als lebendige Gestalt, als Bild“;
    3. S. 376: „…, ist die echte Bewegtheit und damit auch die religiöse Offenheit unserer Zeit notwendig auf ein neu zu begründendes Menschenbild gerichtet.“
    4. S. 378 Hinweis zu: Guardini, Religiöse Erfahrung und Glaube;
  5. o Winterswyl, Ludwig (unter Pseudonym Augsten, Ludger): Der Einzelne, die Familie, das Volk und die Ordnungen der Kirche, Dülmen i. W. 1937, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]


Sekundärbibliographie

  • Erich Przywara: Verklärung oder Polarität? Zu den Artikeln von P. Athanasius Wintersig OSB „Das Heilige Jahr der Kirche“, in: Augsburger Postzeitung vom 25. Januar 1924, Sonntagsbeilage Nr. 4, S. ??? [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; auch in: ders.: Ringen der Gegenwart, Augsburg 1929, Band 1, S. 26-36, zu Romano Guardini S. 30 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=sqc8AAAAYAAJ; dann in: ders.: Katholische Krise, Düsseldorf 1967, S. 9-19, zu Romano Guardini S. 12 [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
  1. Joseph Mayer: Rezension zu: Augsten (=Winterswyl), Der Einzelne, die Familie, das Volk und die Ordnungen der Kirche, 1937, in: Theologie und Glaube, 31, 1939, S. 591 („Verf. ist manchen Gedanken von Guardini verpflichtet, wie er dankbar anerkennt.“) - [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Cz_t-8j2nGAC
  2. Heinrich Elfers: Rezension zu: Winterswyl/Messerschmid, Die Gemeindegesänge der heiligen Messe, Würzburg 1940, in: Theologie und Glaube, 33/34???, 1941, S. 175: „einem Arbeitskreis, bestehend aus Romano Guardini, Heinrich Kahlefeld, Felix Messerschmid und Ludwig Winterswyl. Die Übertragung darf im ganzen als gelungen bezeichnet werden. …“, [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=mgFRug0kKcQC
  3. Paul Fechter: Romano Guardini, in: ders., An der Wende der Zeit. Menschen und Begegnungen, Gütersloh 1949, S. 159-167 (auch Berlin/Hamburg 1950) [Mercker 2732] - [Artikel]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=so8-AAAAIAAJ; darin:
    1. S. 165: zu den Schildgenossen als „kultivierteste und geistigste Zeitschrift“, „die der deutsche Katholizismus je besessen hat“ und ihren Mitarbeitern Schmidthües, Rudolf Schwarz, Winterswyl, Heinrich Kahlefeld, Carl Georg Heise
    2. S. 165f.: Versuch Guardinis, in diesem Haus während des Dritten Reiches „eine Art von regelmäßigen Gesprächen, Begegnungen, Unterhaltungen seines Kreises und einiger Freunde zusammenzubringen.“ Fechter gibt an, sich ein- oder zweimal gemeinsam mit Schmidthües, Hilde Herrmann, Carl Georg Heise, Winterswyl und anderen bei Guardini getroffen zu haben;
  4. Heinz Hürten (Hrsg.): Deutsche Briefe 1934-1938. Ein Blatt der katholischen Emigration, Mainz 1969; zu Romano Guardini, Bd. 1: 1934-1935, S. 492-495 (Nr. 44 vom 2. August 1935: Nationalkirchliche Bestrebungen im deutschen Katholizismus - Kritik an Schildgenossen-Beiträgen von Heinrich Klinkenberg sowie L. A. Winterswyls „Zum Stande der innerdeutschen Aussprache“), 612-615 (Nr. 54 vom 11. Oktober 1935: Nationalkirchliche Bestrebungen im deutschen Katholizismus?) [Gerner 303] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=aTcJAQAAIAAJ;
  5. Birgit Jeggle-Merz: „Pastoralliturgik“: eigenberechtigter Zweig oder Anwendungsdisziplin der Liturgiewissenschaft?: Relecture eines Grundsatzbeitrages von Athanasius Wintersig aus dem Jahre 1924, in: Archiv für Liturgiewissenschaft, 29/3, 1987, S. 352–370;
  6. Birgit Jeggle-Merz: Erneuerung der Kirche aus dem Geist der Liturgie. Der Pastoralliturgiker Athanasius Wintersig/Ludwig A. Winterswyl (LQF 84), Münster 1998, zu Romano Guardini S. ??? (zahlreiche Verweise auf Romano Guardini, vgl. Register) [Brüske 471] - [Monographie] - [noch nicht online]
    1. S. 127: Zitat aus Brief von Felix Messerschmid an Hilde Hermann vom 3. März 1930 (1940???): „Sie gehören zum Kreis der Schüler Guardinis und haben viel von ihm gelernt, vielleicht das Entscheidende - nicht auf Ihrem speziellen Gebiet, aber in der Weise, wie Sie die Dinge angreifen, wohin Sie abzielen und vor allem in den Bezügen, die Sie zuallererst sehen. Wir alle haben etwas, ein Fach, gelernt, ganz ohne Romano. Aber ER hat uns die Welt und den Menschen sehen gelehrt, den Menschen, der Christ ist und den, der es nicht ist; er hat das Koordinatensystem gegeben, mit dem wir nun in unserm eigenen Fach arbeiten. Ist es nicht so? Und das verbindet sehr stark.“
  7. Ricarda Winterswyl: Spiegelstücke der Erinnerung. Biographisches und Essayistisches über einige zeit- und kulturgeschichtliche Erscheinungen des 20. Jahrhunderts; Lia Florack, Athanasius Wintersig, OSB/Ludwig A. Winterswyl, Ricarda Huch, Romano Guardini, Heinrich Wölfflin, Aachen 2000 [Brüske 747] - [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=6FchAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    1. S. 74 („Mit Romano Guardini gehörte er zu den Begründern der „Liturgischen Bewegung“),
    2. S. 77 („Zu den Autoren, die mein Vater zum Alsatia-Verlag brachte, gehörten Reinhold Schneider und Romano Guardini.“)
    3. S. 215 („Diese Disposition zur freien und unvoreingenommenen Sinnsuche war vielleicht der Grund für die unglaubliche Anziehungskraft, die Romano Guardini auf die Studentengeneration der Nachkriegsjahre ausübte. Er war eine Ikone dieses suchenden studentischen Katholizismus. Da waren die sonntäglichen Predigten in der Ludwigkirche, Menschen standen dicht gedrängt; seine leise Stimme, seine zurückhaltenden Gesten füllten den Raum mit atemloser Aufmerksamkeit. … Die Leitbegriffe seines Selbstverständnisses für dieses Fach waren »Anschauung« und »Begegnung«.“
  8. Birgit Jeggle-Merz: Athanasius Wintersig/Ludwig A. Winterswyl (1900–1942), in: Gottesdienst als Feld theologischer Wissenschaft im 20. Jahrhundert. 2011, S. 1168–1179;
  9. Bibelarchiv Vegelahn: Artikel „Wintersig Ludwig Athanasius Winterswyl, in: https://www.archiv-vegelahn.de/index.php/bibelarchiv/authoren/item/2052-wintersig-ludwig-athanasius-winterswyl
    1. „Im Rahmen der sog. Mittwochsgesellschaften um Romano Guardini lernte er die Philosophin und Schriftstellerin Hilde Hermann (1900-1988) kennen, die bis zu seinem Tod seine Lebensgefährtin blieb. Zu seinen Freunden und Wegbegleitern zählten in dieser Zeit neben Romano Guardini u.a. Josef Weiger (1882-1966), Felix Messerschmid (1904-1981), Johannes Pinsk (1891-1957) und Heinrich Kahlefeld (1903-1980). Zum Ende der dreißiger Jahre hatte sich die wirtschaftliche Situation Winterswyls gefestigt. Er verfügte über zahlreiche publizistische Aufträge und verfolgte einige lukrative Projekte. Um mit Hilde Hermann zusammenleben zu können, verließ das Paar - trotz der Proteste Guardinis - Berlin und ließ sich 1940 in Freiburg nieder.“

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